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Original-Research: MBH Corporation plc - von GBC AG

Einstufung von GBC AG zu MBH Corporation plc

Unternehmen: MBH Corporation plc
ISIN: GB00BF1GH114

Anlass der Studie: GBC Management Interview
Empfehlung: GBC Management Interview
Letzte Ratingänderung: 
Analyst: Dario Maugeri, Cosmin Filker

MBH Corporation plc ist eine Investment-Holdinggesellschaft, die auf einem
innovativen Agglomerationsmodell beruht, welches es kleinen und mittleren
Unternehmen ermöglicht, ihre privaten Aktien in MBH-Aktien umzuwandeln.
Private Eigentümer können so von der Struktur einer Public Limited Company
(plc) profitieren. Derzeit ist die Gruppe über das Vereinigte Königreich,
Neuseeland und Singapur hinweg in drei Segmente unterteilt: Bildungs-, Bau-
und Ingenieurwesen. GBC-Analyst Dario Maugeri hat mit Callum Laing, dem CEO
von MBH gesprochen:
 
Dario Maugeri: Herr Laing, das Agglomerationsmodell von MBH basiert auf
einem innovativen 'buy-and-hold'-Ansatz, mit dem ein diversifiziertes
Portfolio aus profitablen Unternehmen aufgebaut wird. Was würden Sie als
die zentrale Stärken dieses Ansatzes definieren?
 
Callum Laing:  Dieses Modell hat verschiedene Stärken. Bei der
Diversifizierung geht es uns in erster Linie darum, unsere Aktionäre zu
schützen und uns nicht zu sehr den unvermeidlichen Zyklen der verschiedenen
Branchen auszusetzen. Die geografische Diversifizierung bietet uns
ebenfalls einen gewissen Schutz vor unterschiedlichen makroökonomischen
oder Währungsrisiken. Neben dem defensiven Ansatz bietet uns das Modell
zudem eine viel größere Auswahl an Unternehmen, was es uns ermöglicht,
regelmäßig wesentliche Akquisitionen bekanntzugeben, die zu einem
größeren
Umfang und höherer Liquidität des Unternehmens führen.
 
Damit erreichen wir letztendlich das Nonplusultra eines schnell wachsenden,
dezentralen Managements, das die Autorität und Autonomie erlangt hat, auf
Möglichkeiten an vorderster Front in Echtzeit zu reagieren, ohne dass wir
uns mit von zu viel Bürokratie belasten müssen. Die drei wichtigsten
Werttreiber im Agglomerationsmodell sind: Steigerung des Gewinns je Aktie
bei jeder Akquisition, organisches Wachstum und synergetisches Wachstum
durch Zusammenarbeit.
 
Dario Maugeri: Können Sie kurz Ihr Prinzip des wertsteigernden Wachstums
erläutern?
 
Callum Laing: Ein kleines Unternehmen wird üblicherweise zu einem
niedrigeren Multiple gehandelt als ein großer gelisteter Konzern. Unser
Modell nutzt die Arbitrage dieses Effekts zugunsten aller Aktionäre aus.
Akquisitionen werden im Hinblick auf die Steigerung des Gewinns je Aktie
(EPS) durchgeführt. Das heißt de facto, dass die Aktien zu KGV-Multiples
ausgegeben werden, die niedriger sind als das KGV von MBH.
 
Dario Maugeri: Das Bildungssegment bauen Sie unter den Marken Acacia
Training und Parenta auf. Wie entwickelt sich das Segment derzeit und was
sind die wichtigsten Markttreiber?
 
Callum Laing: Bildung ist für uns eine sehr interessante Branche, die viele
Möglichkeiten bietet, mit großen Unternehmen auf der ganzen Welt
zusammenzuarbeiten. Sie ist stark fragmentiert und weist einige großartige
Unternehmer auf, und das ist für uns spannend.
 
Acacia ist nur ein tolles Beispiel dafür, wie ein Unternehmen die Vorteile
der Übernahme durch MBH erfolgreich nutzt, um zu wachsen. Wir erwarten ein
gutes organisches Wachstum innerhalb des Geschäfts. Darüber hinaus hat das
Unternehmen opportunistische taktische Übernahmen getätigt, um die
Serviceangebote der Gruppe weiter zu stärken und zu verbessern, was zu
einem höheren EBIT-Wachstum führen sollte. Dies führt zu mehr Synergien und
großartigen Gelegenheiten.
 
Dario Maugeri: Neben den Segmenten Bau und Bildung haben Sie vor kurzem ein
Unternehmen erworben, das im Segment der Ingenieurdienstleistungen tätig
ist: Asia Pacific Energy Ventures Pte Ltd (APEV). Dieses Unternehmen dürfte
den größten Beitrag zum Erlös der gesamten MBH-Gruppe leisten. Welche
Entwicklung erwarten Sie für APEV?
 
Callum Laing: APEV ist ein fantastisches Unternehmen und ich glaube, dass
es aufgrund der Vorteile innerhalb unseres Konzerns in der Lage sein wird,
an Ausschreibungen für noch größere Projekte teilzunehmen und diese zu
gewinnen. Obwohl APEV bereits heute von Bedeutung ist, sind wir
zuversichtlich, dass wir unsere Gruppe in den kommenden Jahren um viele
weitere Unternehmen der Größe und Qualität von APEV erweitern können.
Wir
haben auch Unternehmen in der Gruppe, die schnell wachsen. Das Schöne am
Agglomerationsmodell besteht darin, dass sich mit zunehmendem Wachstum
unsere materielle Abhängigkeit von einem bestimmten Geschäft verringert,
was das Modell für Investoren noch attraktiver macht.
 
Dario Maugeri: Herr Laing, mit etwa neun Unternehmen im Portfolio fördern
Sie auch Synergien zwischen Unternehmen oder Segmenten. Welche
Synergiepotenziale lassen sich beispielsweise heben?
 
Callum Laing: Bildung ist ein gutes Beispiel: die Unternehmen teilen sich
jetzt die Ressourcen, wozu Vertrieb und Finanzen gehören.
 
Bauwesen: die Unternehmen erbringen nun verschiedene Dienstleistungen für
Projekte, was die Notwendigkeit der Beauftragung von Subunternehmern
reduziert.
 
Neben diesen Synergien entwickelt sich zudem eine sehr starke Kultur des
Austauschs von Best Practices zwischen den Unternehmen, auch
branchenübergreifend. Für viele der Unternehmer, die sich der Gruppe
anschließen, könnte es das erste Mal seit 20 Jahren sein, dass sie ein
Unterstützungsnetzwerk haben. Trotz der Unterschiede gibt in Bezug auf
erfolgreiche kleine Unternehmen viele Gemeinsamkeiten.
 
Dario Maugeri: Seit dem Börsengang von MBH ist die Zahl der Akquisitionen
im Vergleich zum Vorjahr kontinuierlich gestiegen. In der Prognose haben
Sie das Ziel von 15 bis 20 Akquisitionen pro Jahr erwähnt. Welches Segment
wollen Sie am meisten stärken?
 
Callum Laing: Wir haben gerade erst unser erstes Börsenjahr abgeschlossen,
aber, ja, wir sind sehr optimistisch, was die Erweiterung der Gruppe in den
kommenden Jahren betrifft. Der Vorteil von MBH ist, dass es nicht
erforderlich ist, verschiedene Branchen zu stärken. Die Branchen werden
aufgrund des unternehmerischen Charakters der Unternehmensinhaber
natürlicherweise wachsen. Wir sind branchenunabhängig. In den kommenden
Jahren werden Sie also erleben, wie wir Unternehmen aus vielen anderen
Branchen gewinnen, und jedes Mal, wenn wir dies tun, werden auch andere
ähnliche Unternehmen unserer Gruppe beitreten wollen.
 
Längerfristig ausgerichtete Industrien können Höhe- und Tiefpunkte
erreichen, wir werden jedoch weiterhin großartige Unternehmen auf
wertsteigernde Weise hinzufügen und so den Wert für alle Aktionäre
erhöhen.
Wir sehen keinen Mangel an hervorragenden Unternehmen, die in einem Umfeld,
wie dem unseren, erfolgreich wachsen können.
 
Dario Maugeri: Herr Laing, die Erträge von MBH sind aufgrund des
organischen Wachstums und der Erweiterung des Portfolios im letzten Jahr
kontinuierlich gestiegen. Welche Schlüsselelemente würden Sie hervorheben,
die den Anlegern ein besseres Verständnis des wahren Wertes der MBH-Aktie
vermitteln?
 
Callum Laing: Die jüngste Bekanntgabe des Pro-Forma-Umsatzes und des
EBITDA-Wachstums dürften Anlegern ein klareres Bild vermitteln. Ich habe im
Brief an die Aktionäre bei der ersten Notierung erwähnt, dass wir für
dieses Modell kein organisches Wachstum benötigen, um einen erheblichen
Shareholder Value zu schaffen. Wenn wir jedoch kein organisches Wachstum
verzeichnen würden, müssten wir uns wahrscheinlich einige schwierige Fragen
stellen. Erfreulicherweise - und ich gebe zu, dass wir noch am Anfang
stehen - florieren die Unternehmen der Gruppe.
 
Die Kennzahl, auf die wir uns am stärksten konzentrieren, ist für uns das
EPS. Es kann schnell passieren, dass man es mit den Akquisitionen
übertreibt. Die Notwendigkeit, sich bei der Mehrheit der Akquisitionen auf
die Steigerung des EPS zu konzentrieren, stellt jedoch eine sehr gute
disziplinarische Maßnahme dar, und sie gibt uns die Freiheit, das
Wachstumstempo eines Technologieunternehmens zu erreichen. Da wir aber kein
Bargeld für die Akquisitionen verwenden, können wir in Zukunft Dividenden
ausschütten, wie es ein reiferes Unternehmen tun könnte.
 
Dario Maugeri: Wo sehen Sie MBH in den nächsten fünf Jahren?
 
Callum Laing: Gemessen an unserer derzeitigen Entwicklung sollten wir
mühelos eine Marktkapitalisierung im Multimilliardenbereich erreichen. Das
ist zwar aufregend, aber es ist nicht das, worauf wir uns intern
konzentrieren. Wir werden uns weiterhin auf die Werttreiber konzentrieren,
die wir kontrollieren können: wertsteigernde Übernahmen, organisches
Wachstum und Gruppensynergien. Wir haben das Glück, dass wir hervorragende
Kleinunternehmer für uns gewinnen können und zunehmend für gute,
langfristig ausgerichtete Anleger interessant sind, die auch das Gesamtbild
dessen, was wir zu tun versuchen, schätzen. Wir werden uns weiterhin auf
die Fundamentaldaten konzentrieren und darauf, unseren Gewinn je Aktie zu
steigern.
 
Dario Maugeri: Herr Laing, vielen Dank für das Gespräch.

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/19851.pdf

Kontakt für Rückfragen
Jörg Grunwald
Vorstand
GBC AG
Halderstrasse 27
86150 Augsburg
0821 / 241133 0
research@gbc-ag.de
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Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach § 85 WpHG und Art. 20 MAR. Beim oben
analysierten Unternehmen ist folgender möglicher Interessenkonflikt gegeben: (5a,5b,11); Einen
Katalog möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter:
http://www.gbc-ag.de/de/Offenlegung
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Datum (Uhrzeit) Fertigstellung englische Sprachversion: 13.12.19 (09:29)
Datum (Uhrzeit) Veröffentlichung englische Sprachversion: 13.12.19 (10:00)
Datum (Uhrzeit) Fertigstellung deutsche Sprachversion: 19.12.19 (10:19)
Datum (Uhrzeit) Veröffentlichung deutsche Sprachversion: 19.12.19 (12:00)

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Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw. 
Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung
oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.

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