Im wichtigen Weihnachtsquartal, dem ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres, schaffte Douglas bei einem gestiegenen operativen Ertrag einen Umsatzrekord und will nun weiter zulegen. "Wir gehen davon aus, dass das Gesamtjahr ein Wachstumsjahr wird", sagte Douglas-Chefin Tina Müller am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Im über Jahre kriselnden Deutschland-Geschäft schaffte Müller die Trendwende. Im Heimatmarkt habe Douglas von Oktober bis Dezember ein Umsatzplus von 3,8 Prozent auf vergleichbarer Basis geschafft. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir auch in den kommenden Quartalen in Deutschland Wachstum zeigen werden", kündigte Müller an. Vor allem im Online-Geschäft legte Douglas rasant zu - aber auch die Filialen verzeichneten in Deutschland über Weihnachten ein Plus und gewannen Marktanteile.

Die ehemalige Henkel- und Opel-Managerin Müller hatte nach ihrem Amtsantritt Ende 2017 Douglas einen frischen Anstrich und ein neues Logo verpasst, um die Marke zu stärken und im erbitterten Wettbewerb mit Online-Händlern zu bestehen. Der Umsatz wurde mit weiteren Übernahmen angekurbelt, das Online-Geschäft gestärkt. Die Investitionsoffensive hatte Douglas indes im vergangenen Geschäftsjahr 2017/18 in die Verlustzone gedrückt, unter dem Strich stand ein Minus von 290 Millionen Euro. Im Weihnachtsquartal 2018/19 schrieb Douglas nun bei einem Umsatz von 1,2 (Vorjahr: 1,1) Milliarden Euro und einem operativen Ertrag (bereinigtes Ebitda) von 186 Millionen Euro unter dem Strich einen Gewinn von 90,5 (74,9) Millionen Euro. "Im vergangenen Jahr hatten wir außergewöhnliche Belastungen - wir gehen nicht davon aus, dass sich diese in dieser Höhe wiederholen werden", sagte Finanzchef Michael Rauch Reuters. Die Einkaufstour ist zudem erst einmal vorbei: "Für die nächste Zeit haben wir keine großen Zukäufe mehr im Blick", sagte Müller.

Douglas setzt verstärkt auf das Geschäft mit margenstarken Eigenmarken. "Wir haben in der Gruppe mit den neuen Marken - Eigenmarken plus Exklusivmarken - 210 Millionen Umsatz erzielt, das ist ein Plus von 6,9 Prozent", sagte Müller. Insgesamt hätten diese nun einen Anteil von 17,2 Prozent an den Erlösen. Dieser soll deutlich wachsen: "Wir streben mittelfristig - also in drei bis fünf Jahren - einen Anteil der Eigenmarken von bis zu 30 Prozent an."

Douglas ist mit Filialen und Online-Shops in 21 europäischen Ländern vertreten. Hauptanteilseigner ist der Finanzinvestor CVC. Douglas wird immer wieder als Kandidat für einen Börsengang gehandelt. Dies sei Sache der Eigner, sagte Müller. "Wir konzentrieren uns auf das operative Geschäft - da kommen wir gut voran. Alles weitere wird die Zukunft zeigen."