Als Weltmarktführer im Luxusbereich kann LVMH dank der ausgezeichneten Unternehmensführung durch seinen Vorstandsvorsitzenden und Hauptaktionär, Bernard Arnault, auf eine Wachstumsrate zurückblicken, die seinesgleichen sucht.
Chart LVMH

Der Konzernumsatz konnte zwischen 2006 und 2017 von 16 auf 42 Mrd. Euro gesteigert werden während die operativen Margen über diesen Zeitraum auf etwa 20% gehalten werden konnten. Damit liegen die Margen deutlich über dem Niveau anderer Hersteller höherwertiger Bekleidungsartikel wie Nike, Ralph Lauren oder Hugo Boss – wobei LVMHs Markenportfolio in einer höheren Luxuskategorie anzusiedeln ist.

Wie der Schweizer Konkurrent, die Compagnie Financière de Richemont, hat LVMH seine auf externes Wachstum ausgelegte Strategie, die durchaus von großen Risiken behaftet ist,  hervorragend umgesetzt. Im Rahmen dieser Strategie setzte man darauf, renommierten aber kleinen Marken zu einer globalen Geschäftsplattform zu verhelfen und gleichzeitig erhebliche Skaleneffekte oder "Synergien" wie dies im Jargon der Investmentbanker genannt wird zu erzielen.

Das Markenportfolio der Gruppe ist geografisch hervorragend diversifiziert und in den beiden Hauptkategorien – Lederwaren/Luxusaccessoires (Vuitton, Dior, Berluti, Givenchy usw.) und Weine und Spirituosen (Hennessey, Moet & Chandon, Ruinart, Dom Perignon) - ausgewogen vertreten. Es sing gerade diese beiden Kategorien, in denen sowohl aus operationeller und finanzieller Sicht Rekordmarken erreicht werden.

Die Transformation vom Nachsteuerergebnis zum freien Cashflow lässt sich im Fall von LVMH sehr gut nachvollziehen. Der freie Cashflow lag im Jahr 2017 bei knapp 4,5 Mrd. Euro. 2,4 Mrd. Euro wurden in das Geschäft reinvestiert (davon 500 Mio. Euro in Betriebsmittel), während 2,1 Mrd. Euro in Form von Dividenden ausgeschüttet wurden.

LVMH steht bilanztechnisch sehr solide da und der Verschuldungsgrad ist moderat. 7 Mrd. Euro an finanziellen Verbindlichkeiten steht ein Eigenkapital von 30 Mrd. Euro gegenüber. Die Schulden werden somit deutlich vom Eigenvermögen bzw. zwei Jahresgewinnen abgedeckt.

Der Konzern wird aktuell mit dem 22-fachen des für das Jahr 2018 prognostizierten Jahresgewinns bewertet, d.h. einer Marktkapitalisierung von ca. 125 Mrd. Euro. Dieses Bewertungsniveau ist durchaus zu rechtfertigen denn es kann erwartet werden, dass die Ausschüttungen in den kommenden Jahren weiter steigen werden und auch dass das Umsatzwachstum sich weiter fortsetzen wird. Diese optimistische Einschätzung deckt sich mit den Prognosen der Analysten.

Auch wenn es angesichts der Größe des Konzerns schwierig werden wird, die Wachstumsrate der vergangenen zehn Jahre aufrecht zu erhalten, verbleiben noch so einige Segmente in der Luxusindustrie, die LVMH erobern kann. Und der Konzern scheint ideal positioniert zu sein, um diese Chancen zu nutzen, z.B. durch einen Zukauf im Prêt-à-Porter Sektor oder in der Luxushotellerie. Das Risiko, dass die Integration bei einer Firmenübernahme schief läuft ist bei LVMHs Strategie natürlich immer präsent - LVMH hat auch bereits einige Misserfolge (Donna Karan, DeBeers) und verspätete Erfolgsmeldungen erlebt. Im Großen und Ganzen ist der Konzern bei seinen Übernahmen aber sehr erfolgreich.

Bernard Arnault, der zusammen mit seiner Familie mit einem Anteil von knapp 6% einer von LVMHs größten Aktionären ist, beweist seit Jahren sein Talent darin, Kapital erfolgreich einzusetzen. Zweifellos sucht er weiterhin pausenlos nach attraktiven Kaufgelegenheiten, die zu einem guten Preis zu haben sind.

Auch wenn eine Konjunkturabschwächung den Aktienkurs LVMHs kurzfristig drücken könnte, auf langfristiger Sicht würde sie Bernard Arnault in die Hände spielen, denn es würde ihm ermöglichen, kleinere Marken, die sich in finanziellen Schwierigkeiten befinden, reihenweise aufzukaufen und somit das Markenportfolio weiter auszubauen.

Unser Europa Portfolio ist in LVMH investiert.