FRANKFURT (dpa-AFX) - Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) sieht Hessens Ökonomie härter von der Corona-Krise getroffen als die anderer Bundesländer. "Erstens, weil wir vorher besser dastanden als andere Länder, und wer mehr hat, kann auch mehr verlieren", sagte er in einem Interview der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Freitag). "Und zweitens wegen unserer Wirtschaftsstruktur. Zu den größten Arbeitgebern Hessens zählen die Lufthansa, Fraport, Volkswagen in Nordhessen und Opel. Die sind alle nahe an der Kurzarbeit für die gesamte Belegschaft."

Der Minister zeigte sich dennoch zuversichtlich, die Krise zu überwinden: "Wir werden viel zu tun haben, nach dieser Vollbremsung alles wieder in Bewegung zu bringen, aber ich bin ein optimistischer Mensch. Dem raschen Abstieg der Wirtschaft kann ein schneller Aufstieg folgen." Instrumente wie Kurzarbeitergeld oder Soforthilfen sorgten dafür, nicht massenhaft Kündigungen zu erleben. "Aber es sind eben nur Soforthilfen, wir müssen sehen, wie es dann weitergeht", sagte er der Zeitung.

Zur Frage, wann das öffentliche Leben und die Wirtschaft wieder in Gang gebracht werden können, sagte Al-Wazir: Wenn die exponentielle Ausbreitung des Coronavirus gebrochen sei, müsse man sich natürlich Gedanken machen, wie das Land schrittweise zur Normalität zurückfinden könne, ohne eine neue Infektionswelle zu erleben. "Hoffentlich sehen wir Ende nächster Woche, dass die Maßnahmen wirken."/cam/DP/mis