JOHANNESBURG (awp international) - Nach jahrelangen Verlusten hat die Fluggesellschaft South African Airways (SAA) ein Rettungsverfahren eingeleitet. Dies sei die beste Lösung, um wieder Vertrauen in die Airline herzustellen und zu helfen, das Unternehmen zu restrukturieren, sagte am Donnerstag der Minister für Staatsbetriebe, Pravin Gordhan.

Man wolle damit einen "ungeregelten Zusammenbruch" der Airline vermeiden. Während des Verfahrens wird die Fluggesellschaft, die im Bündnis der Star Alliance ein Partner der Lufthansa ist, weiter fliegen.

Die sogenannte Business Rescue sieht demnach vor, dass ein Verwalter vorübergehend die Kontrolle über das Unternehmen übernimmt. Die bestehenden Kreditgeber würden SAA zwei Milliarden Rand (etwa 124 Millionen Euro) bereitstellen, was später aus dem Budget zurückgezahlt werde. Die Regierung werde weitere zwei Milliarden Rand bereitstellen.

Es handele sich nicht um eine Schuldenübernahme, betonte Gordhan. Es gehe hier um finanzielle Unterstützung, um eine radikale Umstrukturierung der Airline zu ermöglichen. Die Entscheidung wurde demnach vom SAA-Verwaltungsrat getroffen und wird von der Regierung unterstützt. Die SAA sei sich bewusst, dass diese Entscheidung "viele Herausforderungen und Ungewissheiten für die Mitarbeiter" mit sich bringe, hiess es einer Mitteilung der Fluggesellschaft.

Die Airline hatte 2011 letztmals einen Gewinn ausgewiesen und war danach immer wieder auf Staatshilfen und Bürgschaften angewiesen. Ein mehrtägiger Streik bei SAA hatte jüngst die finanzielle Schräglage weiter verschlimmert./gio/DP/nas