HAMBURG (awp international) - Die Lufthansa will den Gewinne laut einem Pressebericht deutlich steigern. Um die Gunst der Anleger zurückzugewinnen, arbeite Konzernchef Carsten Spohr daran, das operative Ergebnis (Ebit) künftig auf 3 Milliarden Euro hochzutreiben. "Die Zielmarke lautet mittelfristig nicht mehr zwei, sondern drei Milliarden Euro", berichtet das "Manager Magazin" (MM) am Freitag und bezieht sich dabei auf einen noch unveröffentlichten Masterplan. Die Lufthansa wollte den Bericht auf Anfrage nicht kommentieren.

An der Börse sorgte die Nachricht für kräftige Kursgewinne bei der Lufhansa-Aktie. Diese legte als Dax-Spitzenreiter um mehr als zwei Prozent zu, nachdem sie erst Ende vergangener Woche auf den tiefsten Stand seit zweieinhalb Jahren abgesackt war.

Jahrelang galt dem Magazin zufolge ein Ebit von 2 Milliarden Euro als zufriedenstellend. Allerdings reiche das laut Spohr nicht aus, um die Flotte zu erneuern und jährlich dafür 3,5 Milliarden Euro zu investieren, heisst es in dem Bericht. In ihrem Rekordjahr 2017 hatte die Lufthansa operativ rund 3 Milliarden Euro verdient, ein Jahr darauf waren es noch gut 2,8 Milliarden. Für dieses Jahr hatte das Management ursprünglich ein bereinigtes Ebit von etwa 2,4 bis 3,0 Milliarden Euro anvisiert, musste die Prognose aber im Juni kappen und erwartet zuletzt noch 2,0 bis 2,4 Milliarden Euro.

Der Luftverkehrsmarkt ist geprägt von Überkapazitäten und aggressiver Konkurrenz. Die Fluggesellschaft leidet zudem unter dem Konjunktureinbruch und bei der Tochter Eurowings läuft es auch nicht rund. Um auf Kurs zu bleiben, sei ein Sparprogramm in der Pipeline, so das "Manager Magazin". Über einen Einstellungs- und Ausgabenstopp in den Hauptverwaltungen der Fluggesellschaft will der Vorstand dem Blatt zufolge offenbar auf einer Klausurtagung im September entscheiden. Die Massnahmen sollen sich im Endspurt noch in diesem Jahr auszahlen, vor allem aber 2020, hiess es weiter./knd/nas