Der dritte Versuch, eine Schlichtung zu vereinbaren, sei gescheitert, erklärte die Gewerkschaft am Donnerstag nach einem Gespräch mit der Lufthansa und den designierten Schlichtern. "Es gibt kein Ergebnis", hieß es weiter. Die Gewerkschaft werde sich nun mit ihren Rechtsexperten abstimmen, wie sie weiter vorgehen wolle. Eine Sprecherin der Lufthansa bestätigte, dass die Gespräche ergebnislos verlaufen seien. Die Lufthansa wolle die Situation nun intern bewerten.

Lufthansa und UFO sind tief zerstritten, wobei es stärker um die grundsätzliche Zusammenarbeit der Tarifparteien und weniger um konkrete Forderungen für die rund 22.000 Flugbegleiter geht. UFO hatte im vergangenen Jahr drei Mal zu Streiks aufgerufen. Die Lufthansa und deutsche Tochter-Airlines mussten viele Flüge streichen. Um an den Verhandlungstisch zu kommen, hatte die Lufthansa sich zuletzt bereit erklärt, die nicht-tariflichen Themen in einer Mediation zu lösen.

In dem schon lange schwelenden Konflikt geht es um die Vertretungsbefugnis von UFO und Rechte ihrer führenden Vertreter zu Gewerkschaftsarbeit. Die Lufthansa zweifelte die Tariffähigkeit von UFO an und attackierte die streiklustige Gewerkschaft über mehrere Gerichtsverfahren. Auch gegen die führenden UFO-Vertreter persönlich, vor allem Ex-Chef Nicoley Baublies, ging sie rechtlich vor. Das Unternehmen kündigte Baublies fristlos.

Der Krach eskalierte und zog drei Streiks der Flugbegleiter bei Lufthansa und ihrer Billigflugtochter Eurowings nach sich. Die Gewerkschaft konnte damit ihre Macht demonstrieren. Ein Verfahren gegen den Status von UFO als Gewerkschaft zog die Lufthansa daraufhin mit einem Angebot zur Schlichtung unter Personalchefin Bettina Volkens Ende letzten Jahres zurück. Sie räumte kurze Zeit später ihren Posten. Jetzt muss ihr Nachfolger Martin Niggemann, der von der Tochter Swiss zur Lufthansa wechselte, einen Weg aus dem Dauerstreit finden.