Am Sonntag würden nun auch die Konzernairlines SunExpress Deutschland, Lufthansa CityLine, Eurowings und Germanwings von 5 bis 11 Uhr bundesweit bestreikt, sagte der stellvertretende UFO-Chef Daniel Flohr am Freitag zu Reuters. Für die Kernmarke Lufthansa hingegen bleibe es bei Arbeitsniederlegungen in Frankfurt und München von 6 bis 11 Uhr. Insgesamt seien schätzungsweise 500 Flüge betroffen. "Im Verlauf der Woche haben die Arbeitgeber unsere Forderungen zurückgewiesen und Gespräche mit der Ufo vehement abgelehnt", sagte Flohr. Deshalb seien die zusätzlichen Streiks der "bereits angekündigte konsequente Schritt". Das Magazin "Focus" hatte zuerst darüber berichtet.

UFO ruft zudem alle Mitglieder der Konzernairlines auf, bis zum 1. November in Urabstimmungen zu entscheiden, ob sie in unbefristete Streiks treten wollen. Die Gewerkschaft bedauere die notwendig gewordene Verschärfung, sieht aber keine andere Möglichkeit, seine "berechtigten Forderungen" durchzusetzen.

UFO hatte zu Wochenbeginn erklärt, die Kabinenmitarbeiter wehrten sich dagegen, dass ihnen der Lufthansa-Konzern tarifliche Selbstverständlichkeiten verwehre. Lufthansa blocke mit dem vorgeschobenen Grund, der Gewerkschaft fehle die Vertretungsbefugnis, Verhandlungen etwa über die Tarifforderung.

Die Fluggesellschaft erklärte in einem internen Schreiben an die Kabinenmitarbeiter, sie sei an einer konstruktiven Lösung interessiert. Zudem kündigte die Airline an, die Vergütung für Flugbegleiter der Lufthansa um zwei Prozent rückwirkend zum 1. Juli zu erhöhen. Dieses Angebot sei einseitig und müsse nicht von einer zweiten Partei bestätigt oder angenommen werden. "Diese außertarifliche Umsetzung ist in der aktuellen Situation die einzige Möglichkeit, die Entgelterhöhung umzusetzen", hieß es in dem Schreiben.

Die Lufthansa hält Streiks der UFO für rechtswidrig. Es sei ungeklärt, ob UFO überhaupt eine Gewerkschaft und damit befugt zur Vertretung der Arbeitnehmer in der Kabine sei. Lufthansa werde deshalb rechtliche Schritte gegen die aus ihrer Sicht wilden Streiks prüfen.

Arbeitgeber und Gewerkschaft beharken sich seit Monaten vor Gericht. Bei UFO war im Frühjahr nach internem Krach der gesamte Vorstand zurückgetreten. Inzwischen wurde ein neuer Vorstand eingesetzt und nach rechtlichen Querelen ins Vereinsregister eingetragen. Die Lufthansa moniert, die UFO-Führung sei nicht satzungsgemäß gewählt worden, und weigert sich, Kündigungen von Tarifverträgen zu akzeptieren und Verhandlungen aufzunehmen.