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FRANKFURT (dpa-AFX) - Im weiter wackeligen Gesamtmarkt haben die Verlierer des Vortages, Airbus, MTU und Lufthansa ihre Verluste am Donnerstag ausgeweitet. Lufthansa sanken um weitere 0,4 Prozent auf 7,976 Euro und damit den tiefsten Stand seit Mitte 2012. MTU waren erneut Schlusslicht im Dax mit minus 5,8 Prozent auf 112,90 Euro. Airbus gaben im MDax um 3,3 Prozent auf 50,60 Euro nach.

Zu MTU gab es gleich zwei kritischere Studien. So stufte die schweizerische Großbank UBS die Aktie von "Buy" auf "Neutral" ab und kappte das Kursziel von 190 auf 128 Euro. Die Flugzeugflotten dürften wegen der Corona-Krise noch länger am Boden bleiben, begründete Analystin Celine Fornaro ihren Schritt. Zulieferer wie MTU seien davon kurzfristig am stärksten betroffen. Die Expertin kürzte ihre Prognosen für das weltweite Reiseaufkommen und - in noch stärkerem Maß - die Annahmen für das Service- und Wartungsgeschäft. Das Analysehaus Bernstein strich das Kursziel für die Aktie außerdem kräftig von 251 auf 143 Euro zusammen.

Zu Airbus äußerte sich UBS-Expertin Fornaro ebenfalls vorsichtiger, blieb allerdings bei ihrer Kaufempfehlung. Sie senkte für den Flugzeugbauer ihre Annahmen über die Auslieferungen bis zum Jahr 2024 im Schnitt um 21 Prozent und kappte daher ihr Kurziel von 140 auf 100 Euro. Airbus dürfte aber besser durch die Krise kommen als seine Wettbewerber, erwartet sie.

Zur Lufthansa gab es gleich zwei Abstufungen. So rät nun Analyst Johannes Braun von Mainfirst zum Verkauf der Aktie. Existenzrisiken sieht er zwar keine, nach der Krise bedürfe es aber wohl einer Kapitalerhöhung, um die Bilanz zu reparieren, schrieb er. Zugleich strich Analyst Neil Glynn von der Credit Suisse seine Kaufempfehlung und verwies ebenfalls auf den hohen Liquiditätsbedarf der Airline, um durch die Virus-Krise zu kommen./ck/he