HAMBURG (dpa-AFX) - Allein der Warnstreikaufruf der Gewerkschaft Verdi am Hamburger Flughafen hat am Donnerstag bereits zu mehr als 40 Flugstreichungen geführt. "Wir rechnen mit weiteren Ausfällen", sagte eine Flughafensprecherin am Vormittag. Von 12.30 Uhr an, wenn die rund 1000 Beschäftigten der Gepäck- und Flugzeugabfertigung zur Arbeitsniederlegung aufgefordert sind, waren rund 250 Flüge mit 30 000 Passagieren vorgesehen.

Die Mitarbeiter der Bodenverkehrsdienste wollten am Nachmittag (16.00 Uhr) auf dem Hamburger Gänsemarkt vor der Finanzbehörde zusammenkommen, um zu verdeutlichen, dass eine Einigung im Tarifkonflikt mit dem städtischen Unternehmen "vor allem vom politischen Willen der Stadt Hamburg abhängt". Sie ist Mehrheitseignerin des Flughafens.

Grund für den Ausstand bis Betriebsschluss sind die festgefahrenen Tarifverhandlungen, für die die Arbeitnehmervertreter den Druck auf den Arbeitgeber erhöhen. Sie wollen vor allem einen sofortigen Mindeststundenlohn von 12 Euro durchsetzen, der nach Auffassung der HAM Ground Handling GmbH in der von ihm angestrebten Tarif-Laufzeit erreicht werden würde.

Im Gegensatz zur Auffassung von Verdi habe der Warnstreik sehr wohl hohe Auswirkungen, sagte die Flughafen-Sprecherin. Familien könnten vom Urlaubsort nicht zurückfliegen, darunter Porto (Portugal), Palma de Mallorca (Spanien) und Las Palmas (Spanien). Auch Geschäftsreisende nach Düsseldorf, Köln oder Stuttgart seien betroffen. In Hamburg sind derzeit noch Schulferien. Gestrichen wurden bislang 21 ankommende und 21 abgehende Flüge./akp/DP/zb