FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Lufthansa versucht angesichts anhaltender Verluste ihrer Tochter Eurowings das Ruder herumzureißen. Das Langstreckengeschäft der Billigmarke werde künftig von den Netzwerk-Airlines des Konzerns gesteuert, kündigte die Lufthansa-Führung um Vorstandschef Carsten Spohr beim Kapitalmarkttag am Montag in Frankfurt an. Eurowings soll sich künftig auf das Kurzstreckengeschäft konzentrieren, die Flotte vereinheitlichen und ihre Stückkosten bis zum Jahr 2022 um 15 Prozent senken. Im Jahr 2021 soll die Tochter im operativen Geschäft die Gewinnschwelle erreichen, was der Vorstand ursprünglich schon für 2019 im Auge hatte.

Gestoppt wird auch die Integration der belgischen Tochter Brussels Airlines in die Eurowings-Gruppe. Stattdessen soll Brussels enger an die klassischen Netzwerk-Airlines des Konzerns - Lufthansa, Swiss und Austrian Airlines - angebunden werden. Auch bei den klassischen Fluglinien dreht der Vorstand weiter an der Kostenschraube. Ihre Stückkosten sollen jährlich um ein bis zwei Prozent sinken, und Änderungen im Ticketverkauf sollen die Stückerlöse bis zum Jahr 2022 um drei Prozent nach oben treiben.

Hintergrund ist vor allem die harte Konkurrenz durch Billigflieger wie Ryanair und Easyjet auf den Europa-Strecken. Vor gut einer Woche hatte der Lufthansa-Vorstand deshalb sein Gewinnziel für das laufende Jahr kappen müssen. Demnach dürfte der operative Gewinn (bereinigtes Ebit) 2019 statt 2,4 bis 3,0 Milliarden nur noch 2,0 bis 2,4 Milliarden Euro erreichen./stw/mis