Monatelange Verhandlungen hätten zu keinem Ergebnis geführt, deshalb habe die Tarifkommission das jüngste Angebot der Arbeitgeberseite abgelehnt und bereite jetzt Arbeitskampfmaßnahmen vor, teilte Verdi am Donnerstag mit. Eurowings zeigte sich von der Kampfansage überrascht. Es sei nicht nachvollziehbar, dass Verdi urplötzlich das Angebot nach wochenlangen konstruktiven Gesprächen ablehne, erklärte ein Sprecher. Verdi solle an den Verhandlungstisch zurückkehren, es sei ein weiterer Termin am 5. Dezember vorgeschlagen.

Bei den Verhandlungen geht es zum Beispiel um die Einsatzbedingungen für die Beschäftigten mit verlässlichen Dienstplänen. Eurowings halte sich dabei nicht an den geltenden Tarifvertrag, kritisierte Verdi. Es komme zu Bereitschaftszeiten von bis zu 18 Stunden täglich. Die Arbeitsbedingungen sollten außerdem verschlechtert werden. "Damit provoziert Eurowings Streiks", erklärte Verdi-Verhandlungsführer Volker Nüsse.

Eurowings verhandelt gleichzeitig mit der Flugbegleitergewerkschaft UFO über einen neuen Manteltarifvertrag, in dem nicht-entgeltbezogene Konditionen für Arbeitnehmer geregelt werden. Verdi lasse den Tarifstreit ohne Not wegen des Wettbewerbs mit anderen Gewerkschaften eskalieren, kritisierte die Fluggesellschaft. Verdi baue zum Wahlkampfzweck eine künstliche Drohkulisse auf.