Hohe Kosten für Treibstoff, die vielen Flugausfälle und den Ausbau der Billigtochter Eurowings belasteten das Ergebnis im vergangenen Jahr, wie die Lufthansa am Donnerstag in Frankfurt erklärte. Allein der Kostenanstieg dadurch belief sich auf mehr als 1,5 Milliarden Euro. Der bereinigte Betriebsgewinn (Ebit) lag mit 2,8 Milliarden Euro vier Prozent unter dem Rekordergebnis von 2017, das entsprach einer Rendite von 7,9 Prozent. Das Konzernergebnis schrumpfte zwar um acht Prozent auf 2,1 Milliarden Euro, dennoch soll die Dividende stabil bleiben bei 80 Cent je Aktie.

2019 erwartet der Dax-Konzern einen Umsatzanstieg zwischen vier bis sechs Prozent nach einem Plus von sechs Prozent auf 35,8 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Die Marge solle zwischen 6,5 und acht Prozent liegen.

Bei der Lufthansa kam es im Sommer ebenso wie bei anderen Airlines in Europa zu massiven Störungen. Durch Personalmangel in der Flugsicherung und eigene Planungsfehler, vor allem der stark wachsenden Tochter Eurowings, kam es zu vielen Flugausfällen und Verspätungen. Die Ausgaben für Entschädigungszahlungen an Kunden oder Umbuchungen stiegen um 200 Millionen Euro auf mehr als eine halbe Milliarde Euro. Bei Eurowings, die mit der Integration von 77 Flugzeugen der pleite gegangenen Air Berlin zu kämpfen hatte, fiel ein Verlust von 231 Millionen Euro an. Die Treibstoffkosten erhöhen sich wegen des Ölpreisanstiegs im Gesamtjahr um 850 Millionen Euro auf 6,1 Milliarden Euro - mit rund einem Viertel ist Kerosin der größte Kostenblock.

In diesem Jahr will die Lufthansa-Gruppe die Kapazitäten nicht mehr so stark ausbauen und rechnet einem Sprecher zufolge zugleich mit hohem Preisdruck in Europa, weil die Konkurrenz ihre Kapazitäten weiter hochfährt. Nach acht Prozent im vergangenen Jahr soll das Sitzplatzangebot in der Lufthansa-Gruppe, zu der auch die Marken Swiss, Austrian Airlines und Brussels Airlines gehören, um gut drei Prozent steigen. "Damit wollen wir ein Zeichen setzen als Marktführer in Europa", sagte ein Sprecher. Die Lufthansa wolle dazu beitragen, dass die Infrastruktur des wachsenden Flugverkehrs nicht wieder so stark überlastet werde wie im vergangenen Jahr.

Eurowings soll 2019 die Wende schaffen und schwarze Zahlen schreiben, wie der Sprecher weiter erläuterte. Bei den Treibstoffkosten erwartet der Konzern einen weiteren Anstieg um 650 Millionen Euro und damit wieder weniger als zu Jahresbeginn geschätzt. Die Lufthansa behauptete im vergangenen Jahr ihre Spitzenposition als größte Airline Europas vor dem irischen Billigflieger Ryanair. Die Zahl der Passagiere erreicht mit einem Zuwachs um zehn Prozent einen neuen Rekordstand von 142,3 Millionen.