FRANKFURT (dpa-AFX) - Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) erhofft sich von den Beschlüssen des Luftverkehrsgipfels weniger nächtlichen Lärm am Frankfurter Flughafen. Im Kampf gegen verspätete Flüge nach 23 Uhr begrüße er die Zusage der Airlines, Flugpläne zu entzerren und bei verspätungsanfälligen Flügen zusätzliche Maschinen einzusetzen, erklärte Al-Wazir am Freitag in Wiesbaden. Auch andere geplante Maßnahmen wie höhere Gebühren für Nachtflüge, mehr Fluglotsen, eine Überprüfung der Sicherheitskontrollen und mehr Reisende mit der Bahn anstatt in der Luft seien hilfreich. Derweil wollen Lufthansa und Fraport selbst weiter aufrüsten.

Vertreter von Politik, Flugsicherung und Luftverkehrswirtschaft haben sich am Freitag in Hamburg auf zahlreiche Maßnahmen verständigt, um häufige Flugausfälle, Verspätungen und lange Sicherheitschecks künftig einzudämmen. So will die Politik Druck für mehr Fluglotsen in den europäischen Flugsicherungen machen und Fluglotsen von Sonderaufgaben entlasten. Die Lufthansa erklärte ferner, sie werde zusätzliche Flugzeuge und Crews an den großen deutschen Flughäfen bereitstellen und 600 zusätzliche Stellen für die Verbesserung der Qualität schaffen. Man sei bereit, dafür 250 Millionen Euro zu investieren. Die Fraport will zudem am Frankfurter Flughafen zehn neue Kontrolllinien für Sicherheitschecks einrichten.

Am Frankfurter Flughafen, wo zwischen 23 Uhr und 5 Uhr morgens ein Verbot für geplante Flüge gilt, ging im September die Zahl der verspäteten Nachtlandungen erneut zurück. Maschinen dürfen dort noch bis Mitternacht landen, sofern sich die Verzögerung nicht aus der Flugplangestaltung ergibt. Starts sind noch bis 24 Uhr mit Einzelgenehmigung erlaubt, wenn der Grund der Verspätung außerhalb des Einflussbereichs der Airlines liegt./als/DP/she