Die Zeal-Aktionäre machten am Freitag auf einer Hauptversammlung in London den Weg für eine Übernahmeofferte für die vor sechs Jahren von Zeal abgespaltene Lotto24 frei. Der Rivale Lottoland scheiterte damit vorerst mit seinem Versuch, die Pläne zu durchkreuzen. Er hatte die Zeal-Aktionäre aufgefordert, auf der Hauptversammlung gegen die Vorschläge des Managements zu stimmen.

Zeal Network will das Zweitlotterie-Geschäft einstellen, das gegen das deutsche staatliche Lotterie-Monopol verstößt. Die Tochter Tipp24 soll stattdessen in Deutschland künftig nur als Online-Verkäufer offizieller Lottoscheine auftreten. Die Kunden sollen von dem Umstieg auf das Vermittler-Modell wenig mitbekommen. Um ihn zu erleichtern, will Zeal seine frühere deutsche Tochter Lotto24 kaufen, die dieses Geschäft bereits betreibt.

Dieses Vorhaben wollte Lottoland vereiteln und hatte eine Offerte in Höhe von bis zu 76 Millionen Euro für Tipp24 in Aussicht gestellt. Zeal hatte das unverbindliche Angebot zurückgewiesen: Die Kunden von Tipp24 seien die Grundlage für künftiges Wachstum in Deutschland.

Lottoland betreibt wie Tipp24 sogenannte Zweitlotterien. Das sind de facto Wetten auf den Ausgang staatlicher Lotterien. Zeal befürchtet offenbar, dass die Behörden künftig strikter gegen dieses Geschäftsmodell vorgehen und will sich deshalb aus diesem lukrativen, aber risikoreichen Geschäft zurückziehen.