BERLIN (dpa-AFX) - Der Linken-Vorsitzende Bernd Riexinger hat die grundsätzliche Einigung auf eine weitgehende Reform des deutschen Glücksspielmarktes kritisiert. "Die Legalisierung der Glücksspiel-Abzocke im Internet ist eine Kapitulation vor Kriminellen", sagte Riexinger den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). "Es drängt sich der Eindruck auf, dass der Staat sich vor allem auf die Steuereinnahmen aus dem legalisierten Glücksspiel freut und deshalb kein besonderes Interesse daran hat, seine Bürger vor der Glücksspiel-Abzocke im Internet zu schützen." Riexinger weiter: "Bei Marihuana leisten wir uns weiterhin eine irrationale Verbotspolitik, die Abzocke beim Glücksspiel soll jetzt auf einmal legal sein?"

Die Länder hatten sich zuvor nach langen Verhandlungen im Grundsatz auf die Reform des deutschen Glücksspielmarktes geeinigt. Wie aus dem Entwurf für einen neuen Staatsvertrag hervorgeht, sieht diese vor, bisher illegale Glücksspiele im Internet wie Online-Poker oder Online-Casinos künftig zu erlauben. Geplant sind aber strenge Regeln zum Spielerschutz. Vorgesehen ist auch eine neue zentrale Glücksspielbehörde der Länder./seb/DP/zb