Für den Top-Job seien sechs Kandidaten in der engeren Auswahl, sagte Baehny, der Lonza interimistisch auch operativ führt, am Dienstag. "Alle sechs sind extern". Der Konzern aus Basel muss sich nach dem überraschenden Rücktritt von CEO Marc Funk im November zum zweiten mal binnen eines Jahres einen neuen Chef suchen.

Langfristig werde Lonza sein Geschäft auf die Bereiche Biotechnologie, Arzneimittel und Ernährung ausrichten, erklärte Baehny. Für die Sparte Spezialingredienzien, deren Umbau Funk eingeleitet hatte, hielt er sich alle Optionen offen: Denkbar seien ein Verkauf, eine Ausgliederung oder ein Börsengang aber auch, dass Lonza das Geschäft behalte.

Im vergangenen Jahr steigerte Lonza dank gut laufender Geschäfte mit der Herstellung von Wirkstoffen für Pharmafirmen wie Roche oder AstraZeneca den Gewinn um 14,7 Prozent auf 646 Millionen Franken (601 Millionen Euro). Der Umsatz wuchs um 6,8 Prozent auf 5,92 Milliarden Franken. Die Aktionäre sollen eine unveränderte Dividende von 2,75 Franken je Aktie erhalten. Für 2020 peilt Baehny unter Ausschluss von Wechselkurseffekten einen Anstieg der Verkaufserlöse um mehr als fünf Prozent an. Zudem solle die um Sonderposten bereinigte Betriebsgewinnmarge (Ebitda) stabil gehalten werden. Im Vorjahr betrug sie 27,4 Prozent. An den für 2022 gesetzten Zielen hält Lonza fest.

Die Börse applaudierte. Mit einem Kursplus von fast vier Prozent setzten sich die Lonza-Aktien an die Spitze der insgesamt schwächeren europäischen Gesundheitswerte.