Basel (awp) - Der Lifesciencekonzern Lonza meldet einen positiven Start ins Jahr 2018. Vor allem das ehemalige Capsugel-Geschäft erwies sich als Zugpferd. Lonza kündigte zudem eine Erweiterung der Biologika-Produktion in den USA sowie neue Kennzahlen an. Die Guidance 2018 wurde bestätigt.

Insbesondere mit den Geschäften im Healthcare Continuum sei Lonza positiv in das Jahr gestartet, teilte der Konzern am Freitag im Vorfeld seiner Generalversammlung mit. Healthcare Continuum bezeichnet den Bereich zwischen Pharma und vorbeugendem Gesundheitsschutz.

Vor allem die früheren Bereiche des Kapselherstellers Capsugel hätten die Erwartungen übertroffen, sowohl gegenüber dem Vorjahr als auch auf Basis des laufenden Geschäfts, liess sich Lonza-Chef Richard Ridinger zitieren.

Das Unternehmen schreibt dabei von guten Fortschritten bei der geschäftlichen und funktionalen Integration. Lonza hatte die 5,5 Milliarden Dollar teure Übernahme des US-Unternehmens Mitte 2017 abgeschlossen.

AUSBAU DER BIOLOGIKA-PRODUKTION

Allgemein hätten sich die biologischen Bereiche von Lonza gut entwickelt, schreibt der Konzern. Eine hohe Nachfrage verzeichneten die klinische Entwicklung und Lizensierung sowie die mikrobielle Fertigung. Die Geschäfte für kleine Moleküle erzielten weiterhin eine überdurchschnittliche Umsatz- und Gewinnentwicklung, heisst es. Zudem profitierte auch die Säugetierzellkultur-Produktion von einem starken Interesse der Kunden.

Diese will Lonza nun weiter ausbauen. So gab der Konzern bekannt, die Kapazitäten für die Fermentation von Säugetierzellen in Portsmouth im US-Bundesstaat New Hampshire im mittleren Massstab zu erweitern. Der Bau der dafür nötigen Bioreaktoren soll im späteren Verlauf des Jahres beginnen.

Dazu ist weiter geplant, mehrere Zell-Therapie-Produktionslinien in Portsmouth zu installieren. Der US-Standort gehört seit 1996 zu Lonza und wurde seither in mehreren Runden erweitert. Lonza will ihn als Fertigungszenter für Zelltherapie positionieren.

MÖGLICHER VERKAUF DES WASSERGESCHÄFTS

In Spezialitätensegment von Lonza (Specialty Ingredients) lief es vor allem bei der Einheit Consumer Health rund, die in den Konsumgütermärkten Ernährung, Hygiene und Körperpflege tätig ist. Dort ist wiederum ein Teil der übernommenen Capsugel-Geschäfte angesiedelt, die das Wachstum antrieben.

Einen schwächeren Jahresstart hatten die saisonalen und zyklischen Bereiche der Agrar-, Holz- und Wasserproduktportfolios, wie es weiter hiess. Dem Geschäft mit Holzschutzlösungen etwa vermiesten ungünstige Witterungsbedingungen den Start ins Jahr. Zuletzt hatte sich Lonza-Chef Ridinger letzten Herbst zum Holzbehandlungsgeschäft bekannt, das als früheres Sorgenkind des Konzerns vor einigen Jahren zum Verkauf ausgeschrieben war.

Dagegen ist die Zukunft des Wasserbehandlungsgeschäfts weiterhin offen. Die Restrukturierung und die Neugestaltung des Geschäftsmodells des Bereichs Water Care dauerten an, hält der Konzern fest. Lonza habe nun eine Investmentbank mit der Beratung zu allen strategischen Optionen beauftragt.

ZIELE BESTÄTIGT

Lonza zeigte sich angesichts des ersten Quartals zuversichtlich, ein positives Halbjahresergebnis 2018 zu erreichen. Aufgrund der starken Dynamik sei Lonza auch sehr zuversichtlich, mindestens die bereits kommunizierte Prognose für das Gesamtjahr 2018 zu erreichen.

Lonza erwartet demnach ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Bereich auf Vergleichsbasis sowie die Verbesserung der Kern-EBITDA-Marge um 100 Basispunkte. Mit der Veröffentlichung der Halbjahresergebnisse wird Lonza ferner die Kennzahl Kern-RONOA (Rendite auf dem Nettobetriebsvermögen) durch die Kennzahl ROIC (Rendite auf das investierte Kapital) ersetzen und das neue mittelfristige ROIC-Ziel bekanntgeben.

tt/uh