Basel (awp) - Lonza-Verwaltungsrat Moncef Slaoui tritt eine neue Aufgabe an. Er wechselt als Chefberater zum nationalen Impfstoffprogramm "Warp Speed" der US-Regierung. Daher habe er sich enschieden, von seinem Amt als Mitglied des Lonza-Verwaltungsrats zurückzutreten, teilte der Pharmazulieferer am Montag mit.

Lonza ist durch einen Vertrag mit dem US-Impfstoffentwickler Moderna indirekt Teil der Operation "Warp Speed". Die US-Behörden machen laut einem Bericht der "SonntagsZeitung" Druck, dass sie zuerst mit dem allfälligen Corona-Impfstoff beliefert werden, der von Lonza auch im Wallis produziert werden dürfte. Mit der Operation "Warp Speed" will die US-Regierung ihren Bürgern bis Ende Jahr exklusiv einen Impfstoff zugänglich machen. Beim Bundesamt für Gesundheit hofft man laut Angaben der Zeitung auf eine faire Verteilung.

Mit dem Projekt "Operation Warp-Geschwindigkeit" will die US-Regierung die Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus vorantreiben. Der Name geht auf den fiktiven "Warp-Antrieb" in der Serie "Raumschiff Enterprise" zurück, das damit im Fernsehen schneller als Lichtgeschwindigkeit fliegen kann.

Die Entwicklung eines Impfstoffs wird weltweit vorangetrieben und sorgt immer für Verstimmung in den einzelnen Ländern. So hatte jüngst Sanofi-Chef Paul Hudson in Europa eine Welle der Empörung ausgelöst. Hudson hatte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg erklärt, sein Konzern werde zuerst den USA einen Impfstoff gegen das Coronavirus bereitstellen. Da die US-Regierung die Forschung mitfinanziere, habe sie laut Hudson denn auch "das Recht auf die grösste Vorbestellung". Später versicherte das französische Unternehmen, einen künftigen Impfstoff gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 allen anzubieten.

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