Zürich (awp) - Der Lifesciencekonzern Lonza publiziert am Mittwoch, 24. Juli, die Ergebnisse zum ersten Semester 2019. Insgesamt haben sieben Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.

H1 2019E
(in Mio Fr.)   AWP-Konsens     H1 2018A*

Umsatz            2'969          2'796
- LPBN            2'072          1'884
- LSI               885            893
Core-EBITDA         820            769
Core-EBIT           642            601

* Zahlen restated und der neuen Struktur angepasset

FOKUS: Der Pharmazulieferer und Spezialchemiekonzern Lonza blickt nach Einschätzung von Analysten auf eine solide erste Jahreshälfte zurück. Das neu geformte Segment "Lonza Pharma Biotech and Nutrition" (LPBN) ist und bleibt nach Ansicht von Analysten Lonzas Zugpferd und dürfte erneut über ein solides Umsatzwachstum berichten.

Mit Blick auf Lonza Specialty Ingredients (LSI) dürften die Basler hingegen einmal mehr auf die anspruchsvollen Märkte verweisen. Die Geschäfte von LSI dürften nicht nur unter einer schwächeren Nachfrage, sondern unverändert unter einer Rohstoffknappheit gelitten haben. Die schwere Explosion in einer chinesischen Chemiefabrik im März hat auch Mitbewerber der Basler getroffen.

LSI umfasst neu die Bereiche Consumer and Resources Protection sowie Consumer Product Ingredients. Das Geschäft wird ausgegliedert und erhält neu eine unabhängige Leitung. Der "Carve Out" von LSI könnte sich aber bereits mit Einmalzahlungen in den Büchern niederschlagen, denken Experten.

Diese gehen auch einhellig davon aus, dass Lonza seine Zielvorgaben für das laufende Geschäftsjahr bestätigen wird.

Lonza wird zum Halbjahr 2019 erstmals nach der neuen Segmentstruktur und hat hierfür bereits neu dargestellte Zahlen für das erste Semester 2018 publiziert. Diese Zahlen wurden zudem um den inzwischen abgeschlossenen Verkauf der Wasserbehandlungssparte bereinigt.

ZIELE: Für 2019 erwartet Lonza ein Umsatzwachstum im mittleren bis hohen einstelligen Bereich vor sowie eine Kern-EBITDA-Marge auf "anhaltend hohem Niveau". 2018 lag die genannte operative Gewinnmarge bei 27,3 Prozent.

In Kraft blieben beim letzten Zwischenbericht im April auch die mittelfristigen Ziele für 2022: Bis zum genannten Jahr soll der Umsatz auf 7,1 Milliarden Franken steigen (2018: 5,5 Milliarden) und die Kern-EBITDA Marge auf 30,5 Prozent.

PRO MEMORIA: Seit dem Quartalsbericht hat Lonza den Aufgang verschiedener Aufträge vermeldet. So etwa eine Produktionsvereinbarung mit Gamida Cell zur Herstellung der Zelltherapie "Omidubicel" oder der Produktion der Wirkstoffkapseln "Mycapssa" für Chiasma.

Die "grösste" News war aber die Anfang Juni kommunizierte Abtrennung der LSI-Sparte. Der Prozess zur Ausgliederung soll bis Mitte 2020 abgeschlossen sein und zieht den Abbau von 130 Arbeitsplätzen nach sich.

AKTIENKURS: Seit Jahresbeginn hat der Titel 34,0 Prozent zugelegt und damit den Gesamtmarkt gemessen am SMI (+17,8 Prozent) übertroffen.

yl/ra