FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Panik an den Finanzmärkten hat die Anleger in als sicher geltende deutsche Staatsanleihen getrieben. Der Einbruch der Ölpreise und die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus lösten heftige Turbulenzen an den Märkten aus. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future stieg am Morgen um 0,98 Prozent auf 178,00 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe fiel um 0,11 Prozentpunkte auf minus 0,828 Prozent.

Neben deutschen Anleihen waren in der Eurozone auch Papiere aus den Niederlanden, Österreich und Finnland gefragt. Dagegen wurden italienische Staatsanleihen zu Beginn der Woche massiv verkauft. Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus hat die italienische Regierung Regionen im Norden des Landes abgeriegelt. Betroffen sind die wirtschaftlich stärksten Regionen in Italien. Die Rendite zehnjähriger italienischer Staatsanleihen stieg um 0,27 Prozentpunkte auf 1,34 Prozent.

"Die Verunsicherung ist hoch und die Perspektiven für Konjunktur und Märkte schwer abzuschätzen, zumal jetzt noch die Ölpreise kräftig fallen, nachdem sich die Opec und Russland nicht auf eine Förderkürzung einigen konnten", erklärten Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). "Obwohl in China die Infektionszahl ein Plateau erreicht zu haben scheint, rollt die Corona-Welle weiter und noch ist nicht abzusehen, wann dies ein Ende hat." Robuste Daten aus der deutschen Industrie aus dem Januar wurden an den Märkten ignoriert./jsl/jkr/jha/