Zürich (awp) - Die Logitech-Aktien sind am Mittwoch mit einem Kurssprung in den Handel gestartet. Der Computerzubehör-Hersteller hat mit den vorbörslich vorgelegten Zahlen zu seinem vierten Quartal des Geschäftsjahres 2016/17 (per Ende März) die Erwartungen am Markt deutlich übertroffen. Die Finanzanalysten reagieren entsprechend durchgehend positiv und sprechen von "beeindruckenden Resultaten".

Gegen 9.45 Uhr notieren Logitech bei hohen Volumen um 8,5% im Plus auf 34,40 CHF, nachdem sie bereits am Vortag 3,6% zugelegt hatten. Der Gesamtmarkt legt derweil nur schwach zu (SPI +0,1%). Gehandelt sind bis dahin bereits gut 750'000 Aktien, was fast einem durchschnittlichen Tagesumsatz in den letzten Monaten entspricht.

Die Ergebnisse zum vierten Quartal seien "bemerkenswert", loben etwa die Analysten von Kepler Cheuvreux in einem ersten Kommentar. Auch wenn sie mit einem schwachen Vorjahresquartal verglichen würden, so handle es sich doch um das stärkste Wachstum in sechs Jahren. Die Erneuerung des Portfolios und die Kanal-Strategien hätten zu einem breit abgestützten Wachstum über alle Kategorien und Regionen hinweg geführt, so Analyst Torsten Sauter, der seine Kaufempfehlung bekräftigt.

Das adjustierte operative Resultat sei erneut "signifikant stärker als erwartet" gewesen, heisst es auch bei der ZKB. So seien die Bereiche Video Collaboration, Mobile Speaker, Home Control und Gaming stark gewachsen und auch die Region "America" habe die Scharte des Vorjahres mit einem Wachstum von 30% mehr als ausgewetzt. Allerdings lässt Analyst Andreas Müller seine Schätzungen weitgehend unverändert. Seine Empfehlung lautet weiterhin "Übergewichten".

Das Ergebnis und das anhaltend zweistellige Wachstum zeigten einmal mehr die Stärke des Geschäftsmodells und die finanzielle Disziplin von Logitech, so Vontobel-Experte Michael Foeth. Er erhöht sein Kursziel für die Titel nun kräftig auf 39 CHF von bisher 35 CHF und empfiehlt sie entsprechend weiterhin zum Kauf.

Logitech setze mit den Resultaten den Schwung fort, heisst es im Kommentar von Morgan Stanley-Experte Andrew Humphrey. Die Ertragsstärke wie auch die Profitabilität implizierten, dass Logitech demnächst seine eigenen Prognosen anpassen könnte. Allerdings sei im Aktienkurs mittlerweile einiges an strukturellem Wachstum eingepreist, entsprechend bleibt der Analyst der US-Bank bei seinem "Equal-Weight"-Rating.

Auch das UBS-Research erwartet eine Anpassung der Prognosen des Managements: Diese dürfte mit der Vorlage der Q2/Q3-Resultate erfolgen, so Analyst Joern Iffert. Er verweist allerdings auf das jüngste starke Rally der Logitech-Titel und bleibt ebenfalls bei einer "Neutral"-Einschätzung.

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