Zürich (awp) - Der Computerzubehör- und Unterhaltungselektronik-Hersteller Logitech gibt am Dienstag, 12. Mai, die Ergebnisse zum vierten Quartal 2019/20 bekannt. Insgesamt haben sieben Analysten zum AWP-Konsens beigetragen:

Q4 2019/20E
(in Mio USD)         AWP-Konsens     Bandbreite   Q4 2018/19A  Schätzungen

Umsatz                  661,6      631,0 - 707,9       624,3        7
EBIT (Non-GAAP)          60,3       57,2 -  64,0        64,1        6
Reingewinn (GAAP)        43,2       34,8 -  53,6        42,1        4

(in %)
Brutto-Marge             36,8       34,6 -  38,2        38,0        5

FOKUS: Nicht für alle Firmen ist die Coronavirus-Pandemie - zumindest geschäftlich gesehen - nur schlecht. In Zeiten, in denen die Menschen ihre Tage vor dem Computer verbringen, könnte eine Firma wie Logitech zu einem Lockdown-Profiteur werden. Gerade wenn die Homeoffice- und "Bring Your Own Device"-Zeit noch länger andauert, dürfte das Unternehmen seine Produkte gut verkaufen können. Dabei vertreiben die Westschweizer etwa Mäuse, Tastaturen, aber auch Webcams und Kopfhörer. Beliebt sind diese nicht nur bei Gamern, sondern auch bei Geschäftsleuten.

Im vierten Quartal 2019/2020 (per Ende März) erwarten die Analysten daher ebenfalls bereits eine grundsätzlich gute Nachfrage. Nicht ganz klar sei jedoch, wie die bestellten Produkte letztendlich beim Kunden physisch angekommen sind, bzw. wie der Einfluss durch die geschlossenen Läden auf das Resultat sein werde, hiess es von einem der Experten. Seinen Ausblick für 2019/2020 hatte das Unternehmen derweil im März bereits leicht gesenkt. Wie Logitech damals selbst mitteilte, wurden die Anpassungen wegen Unterbrechungen in den Lieferketten nötig.

Mit Blick nach vorne stellt sich auch die Frage, inwiefern das Unternehmen dann nicht doch von einer globalen Rezession getroffen werden könnte, in der die Konsumenten Investitionen in neues Equipment aufschieben. Für das Unternehmen spreche in diesem Umfeld aber auch seine starke Disziplin, was die Kosten anbelangt, das technische Fachwissen oder die bereits hohen Marktanteile. Diese dürften allerdings - so schreiben verschiedene Analysten - auch verstärkt durch Mitbewerber unter Beschuss geraten.

ZIELE: Logitech hatte im Vorfeld eines Investorentags Anfang März die Jahresziele 2019/20 (per Ende März) wegen Corona noch leicht angepasst. Neu wurde ein Umsatzwachstum (in Lokalwährungen) im mittleren bis hohen einstelligem Prozentbereich als Ziel definiert. Die EBIT-Prognose (Non-GAAP) wurde um 10 Millionen US-Dollar nach unten auf neu 365 bis 375 Millionen US-Dollar angepasst. Die Anpassungen wurden - wie oben erwähnt - wegen Unterbrechungen in den Lieferketten nötig, die durch das Coronavirus beeinträchtigt wurden.

Mit Blick nach vorne dürfte sich nun erneut die Frage nach den Auswirkungen der Pandemie stellen. Für die kommenden Jahre hatte sich das Unternehmen aber erst im März erneut weiteres Wachstum auf die Fahnen geschrieben. So soll der Umsatz 2020/21 im mittleren einstelligen Prozentbereich anziehen und beim EBIT peilt Logitech einen Wert zwischen 380 und 400 Millionen Dollar an, hatte es geheissen. Langfristig rechne man mit einem Wachstum im hohen einstelligen Bereich. Bei der Bruttomarge strebe man einen Bereich von 36 bis 40 Prozent und eine EBIT-Marge von 11 bis 14 Prozent an.

PRO MEMORIA: Logitech hat sein dreijähriges Aktienrückkaufprogramm am 30. April 2020 abgeschlossen. Während dieser Zeit seien gut 2,9 Millionen Papiere zurückgekauft worden. Eigentlich hätten im Rahmen des Programms bis zu 17,31 Millionen Aktien zurückgekauft werden können. Zweck des Rückkaufprogramms waren die Finanzierung von Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen und/oder allfällige Unternehmensübernahmen. Logitech will ein neues Rückkaufprogramm aufsetzen, braucht dafür aber noch die Genehmigung des Verwaltungsrats.

AKTIENKURS: Die Aktie von Logitech steht aktuell (Stand Donnerstagmittag) mit 48,90 Franken knapp unter der Schwelle von 50 Franken. Sie steht damit ungefähr wieder auf ihrem Kurs von Anfang Jahr. Im März war sie zeitweise auf nur noch rund 30 Franken abgestürzt, von diesem Taucher hat sie sich somit aber wieder mehr als erholt. Lässt man den Blick nämlich einige Jahre weiter zurückschweifen, so stellt man fest, dass das Papier nur Mitte 2018 ähnlich hoch notiert hatte.

Homepage: www.logitech.com

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