SOFIA (dpa-AFX) - Das bulgarische Parlament hat Kaufverträge für acht fabrikneue US-Kampfjets F-16 für umgerechnet gut 1,1 Milliarden Euro ratifiziert. Damit will das ärmste, einst kommunistische EU-Land seine veralteten Kampfjets sowjetischer Bauart des Typs MiG-29 ersetzen. "Wir sind auf dem Weg, einen entschiedenen Schritt zur Modernisierung der bulgarischen Armee zu machen", sagte Verteidigungsminister Krassimir Karakatschanow vor der Abstimmung am Freitag. Bulgarien ist Nato-Mitglied seit 2004.

Nach einer lebhaften, mehrstündigen Debatte stimmte eine Mehrheit von 123 Volksvertretern der bürgerlichen Regierungspartei GERB, der nationalistischen mitregierenden WMRO sowie der oppositionellen Türkenpartei DPS mit Ja. 78 Parlamentarier der oppositionellen Sozialisten sowie nationalistischer Parteien, die allerdings an der Koalitionsregierung in Sofia beteiligt sind, widersetzen sich der "zu teuren Anschaffung" von Kampfjets des Typs F-16 Block 70 und stimmten mit Nein. Es gab zwei Enthaltungen.

Zur Finanzierung des Kaufs stockte das Parlament die Ausgaben für Verteidigung für das laufende Jahr um 2,1 Milliarden Lewa (gut 1 Mrd Euro) auf. Damit steigt das geplante Etatdefizit 2019 auf 2,23 Milliarden Lewa (1,14 Mrd Euro). Es erreicht jetzt statt 0,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) etwa zwei Prozent des BIP.

Die vier Verträge umfassen den Kauf der acht Kampfjets und ihre Ausstattung sowie die Schulung von Piloten. Die Kampfflugzeuge sollen stufenweise bis 2023 an das südosteuropäische Land geliefert werden./el/DP/jha