LONDON (dpa-AFX) - Acht Jahre nach der Rettung der Großbank Lloyds ist der britische Staat als Aktionär des Instituts wieder ausgestiegen. Mit der milliardenschweren Finanzspritze, die Lloyds in der Finanzkrise 2009 vor dem Untergang bewahrte, habe der Staat einen Gewinn von 894 Millionen Pfund eingefahren, teilte Lloyds am Mittwoch in London mit. Der Staat hatte damals 20,3 Milliarden britische Pfund (heute 23,7 Mrd Euro) in die Bank gepumpt. Nach dem Absturz der Finanzmärkte brauchte Lloyds das Geld vor allem, um die vom Staat gewollte Übernahme der kriselnden Rivalin HBOS zu verkraften.

Der britische Staat hatte seine Lloyds-Beteiligung in den vergangenen Jahren schrittweise heruntergefahren. Zeitweise hatte die Regierung 43 Prozent der Lloyds-Aktien besessen, zuletzt waren es nur noch 0,25 Prozent. Diese verkaufte das Schatzministerium in den vergangenen Tagen. Der Kurs der Lloyds-Aktie legte nach der Nachricht an der Londoner Börse um fast zwei Prozent zu.

"Der heutige Tag markiert für Lloyds den letzten Schritt ihrer Rettung und ihrer Verjüngungskur", sagte Verwaltungsratschef Norman Blackwell. Es gebe aber trotz aller Fortschritte noch viel zu tun, um die Bank zu verändern.

Lloyds ist nicht die einzige britische Bank, die in der Krise vom Staat gerettet werden musste. An der Royal Bank of Scotland ist Großbritannien noch mit mehr als 70 Prozent beteiligt. Mit dem Verkauf seiner Anteile wird der Staat voraussichtlich - anders als bei Lloyds - einen Verlust einfahren./stw/mne/stb