Zürich (awp) - Die Wertpapiere von Lindt haben im frühen Dienstagshandel einen schweren Stand. Der Premium-Schokoladenhersteller ist im ersten Halbjahr hart vom globalen Lockdown getroffen worden und hat weniger verdient als von den Experten erhofft.

Lindt PS notieren um 9.25 Uhr 4,2 Prozent tiefer bei 7'275 Franken, die Namenaktien stehen 4,4 Prozent im Minus auf 78'800 Franken. Damit bleiben beide Titel deutlich hinter dem Gesamtmarkt zurück, der gemessen am SPI zur gleichen Zeit 0,3 Prozent gewinnt.

Die Analysten sehen im Halbjahresabschluss von Lindt gemischte Signale. Positiv gewertet wird der weniger stark als befürchtet ausgefallene organische Umsatzrückgang von 8 Prozent. Insbesondere Europa habe sich resistenter gegenüber der Krise gezeigt als angenommen, begründet Vontobel.

Auf der negativen Seite steht dagegen der klar unter den durchschnittlichen Prognosen ausgefallene Betriebsgewinn. Und auch die vom Management für das Gesamtjahr in Aussicht gestellte EBIT-Marge von rund 10 Prozent enttäuscht. Dies dürfte zu deutlichen Revisionen der Gewinnschätzungen für 2020 führen, erwartet Goldman Sachs.

Allerdings sei das Lindt-Management bekannt für eher konservative Prognosen, gibt die ZKB hier zu bedenken.

Unisono gut aufgenommen werden die Aussagen von Lindt zur kräftigen Erholung in den kommenden Jahren.

Insgesamt geht Goldman Sachs von einer kurzfristig deutlich negativen Kursreaktion aus. Allerdings dürfte die nun bessere Transparenz über die weitere Entwicklung einen gewissen Support bringen, so die weitere Einschätzung.

gab/tt