FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Das Analysehaus Kepler Cheuvreux wird für die zum Umtausch eingereichten Papiere von Linde angesichts höherer Auflagen der Regulierer für die Fusion mit Praxair skeptischer. Linde hatte am Wochenende mitgeteilt, dass die US-Kartellbehörde Federal Trade Commission (FTC) noch mehr Anteilsverkäufe erwartet.

Die Risiken für einen Erfolg des Zusammenschlusses nähmen angesichts der überraschenden Entscheidung der USA zu, schrieb Analyst Martin Rödiger in einer am Montag vorliegenden Studie. Zudem sei der Zeitplan gefährdet. Der Experte setzt bei der Bewertung der Aktien nur noch eine Deal-Wahrscheinlichkeit von einem Drittel an. Deshalb stufte er die Linde-Aktie von "Buy" ab und rät nun zu "Reduce", was einer Verkaufsempfehlung gleich kommt. Das Kursziel reduzierte er von 208 auf 188 Euro.

Linde und Praxair hatten bereits umfangreiche Verkäufe von Geschäftsteilen in die Wege geleitet, um Bedenken der Wettbewerbshüter auszuräumen. So hatte Linde erst im Juli den Verkauf eines großen Teils seines Nord- und Südamerika-Geschäft mit einem Umsatzvolumen von 1,4 Milliarden Euro an den deutschen Konkurrenten Messer und den Finanzinvestor CVC bekanntgegeben. Die nun zusätzlich notwendigen Verkäufe und die neuen Erwartungen bezüglich des

potenziellen Käufers sind Rödiger zufolge eine negative Überraschung.

Aber auch der Zeitplan sei gefährdet. Denn bis zum 24. Oktober muss die Fusion unter Dach und Fach sein, dann läuft die vom Wertpapiergesetz vorgegebene Frist aus.

Gemäß der Einstufung "Reduce" rechnet Kepler Cheuvreux auf Sicht der nächsten zwölf Monate mit einem absoluten Abwärtsrisiko der Aktie./mne/bek/she

Analysierendes Institut Kepler Cheuvreux

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