FRANKFURT (dpa-AFX) - Aus Sicht der US-Bank JPMorgan bleibt die geplante Fusion von Linde und Praxair trotz gestiegener kartellrechtlicher Risiken machbar. Linde hatte am Wochenende mitgeteilt, dass die US-Kartellbehörde Federal Trade Commission (FTC) noch mehr Anteilsverkäufe erwartet. Auch wenn Linde 100 Prozent ihres US-Gasegeschäfts verkaufen müsste, würden die von beiden Unternehmen gesetzten Obergrenzen vermutlich nur wenig überschritten werden, schrieb Analyst Chetan Udeshi in einer am Montag veröffentlichten Studie.

Die Einstufung für die zum Umtausch eingereichten Papiere von Linde beließ er auf "Overweight" mit einem Kursziel von 230 Euro. Für die Aktie von Linde als allein stehendes Unternehmen sieht er nur begrenzte Abwärtsrisiken.

Linde und Praxair haben sich einen Rückzieher von der Fusion vorbehalten für den Fall, dass sie Teile mit mehr als 3,7 Milliarden Euro Umsatz oder 1,1 Milliarden Euro an operativem Gewinn (Ebitda) abgeben müssten. Aber auch wenn die kartellrechtlich notwendigen Verkäufe über die selbst gesteckten Obergrenzen lägen, bedeutet dies Udeshi zufolge nicht zwangsläufig ein Scheitern des Deals.

Linde und Praxair hatten bereits umfangreiche Verkäufe von Geschäftsteilen in die Wege geleitet, um Bedenken der Wettbewerbshüter auszuräumen. Eine größere Herausforderung ist laut Udeshi hingegen, die zusätzlich notwendigen Verkäufe vor allem in den USA bis zum 24. Oktober über die Bühne zu bringen. Bis zu diesem Tag muss die Fusion unter Dach und Fach sein, dann läuft die vom Wertpapiergesetz vorgegebene Frist aus./mne/ag/mis/she