Zürich (awp) - Der Firmenchef des Derivatespezialisten Leonteq, Lukas Ruflin, bestreitet, dass die Beteiligung der Raiffeisen-Banken an dem von ihm geführten Unternehmen für diese aktuell ein Klumpenrisiko darstellt oder in der Vergangenheit eines gewesen ist. "Unsere Kreditlinie wurde von uns in den jeweiligen Jahres- oder Halbjahresrechnungen immer transparent ausgewiesen und ist, soweit ich weiss, auch für sich kein Klumpenrisiko für Raiffeisen gewesen", sagte der Manager in einem Interview mit der "Finanz und Wirtschaft" (Ausgabe vom 21.7.2018).

Weiter äusserte sich Ruflin zur geplanten Kapitalerhöhung: "Unser Umfeld ist kompetitiver geworden, das drückt auf die Margen." Leonteq sei daher auf höhere Volumen angewiesen, weshalb man das Umsatzvolumen der strukturierten Produkte erhöhen werde. Das binde allerdings das Kapital, weshalb man mit Investmentbanken das Projekt SHIP zur Reduktion der Kapitalintensivität des eigenen Geschäfts lanciert habe.

"SHIP ist in 18 bis 24 Monaten einsatzbereit", so Ruflin. Und weiter: "Bis dahin wollen wir aber auf Wachstum nicht verzichten und gleichzeitig unsere guten Kapitalquoten halten." Deshalb folge nun die geplante Kapitalerhöhung. Zusätzlich gestärkt werden soll die Kapitalbasis des Unternehmens ausserdem durch den Verzicht auf dies Auszahlung einer Dividende in absehbarer Zukunft.

Obwohl die Kapitalerhöhung unmittelbar einen dämpfenden Effekt auf die Eigenkapitalrendite haben werde, gehe er nicht davon aus, dass diese Rendite mittelfristig signifikant sinken werde, sagte Ruflin weiter. Und wenn sein Unternehmen seine Ziele umsetze, so werde es gelingen, für die Aktionäre Mehrwert zu schaffen. "Darum ist es für die Aktionäre vorteilhaft, an der Kapitalerhöhung teilzunehmen", so das Fazit des Managers.

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