FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Experten der Investmentbank Kepler Cheuvreux haben sich am Montag in einer Studie skeptisch zur Autobranche geäußert. "Niemand will Autowerte kaufen, aber auch für einen Verkauf ist es vermutlich zu spät", lautet das Fazit der Analysten Thomas Besson und Michael Raab. Sie schraubten ihre Gewinnerwartungen teils deutlich zurück und kürzten entsprechend auch ihre Kursziele.

Eine solide Berichtssaison für das zweite Quartal werde wohl nicht ausreichen, um die Anleger wieder für die Branche zu begeistern, vermuten die Experten. Ihre Revision von Ergebnisprognosen und Zielen erklärten sie mit niedrigeren Absatzvolumina sowie der Schwäche des britischen Pfunds. Obendrein sehen sie höhere Eigenkapitalkosten wegen größerer politischer Risiken.

Besonders skeptisch sehen Besson und Raab die von ihnen beobachteten Autozulieferer. Die Aktien von Leoni, Hersteller von Kabeltechnologie, zählen sie mit der Einstufung "Reduce" sogar zu den schwächsten Werten der Branche ("Least preferred stocks"). Mit dem reduzierten Kursziel von 21 Euro signalisieren sie weiteres Rückschlagrisiko von rund 17 Prozent.

Optimistischer sind die Experten für Autohersteller wie VW und Renault , aber vor allem für die Reifenhersteller Michelin und Conti . Alle erwähnten Aktien gehören zu ihren Favoriten ("Most preferred stocks")./ag/das