Chiasso/Amsterdam (awp) - Die Online-Reiseagentur Lastminute.com stellt für das laufende Geschäftsjahr eine stabile Entwicklung beim Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA in Aussicht. Bedingt durch eine bessere geschäftliche Performance und höhere Investitionen wird dieses "im Wesentlichen" dem des Vorjahres entsprechen, wie das Unternehmen am Freitag mitteilt. Lastminute hatte angekündigt, den Ausblick erst nach Abschluss des ersten Quartals zu veröffentlichen.

Wie es weiter heisst, sind die Erträge infolge einer stabilen OTA-Performance (Online Travel Agency) und eines zweistelligen Wachstums des META-Geschäfts leicht gestiegen. Dies bestätige eine starke Dynamik.

Nach einer Konsolidierungs- und Restrukturierungsphase der Geschäftstätigkeit im Jahr 2015 und nach der Sicherung der Gewinnmargen dank der erfolgreichen Integration der Plattformen und der darauf folgenden Reorganisation in 2016 bleibe die langfristige Nachhaltigkeit des Modells nach wie vor das Hauptziel, heisst es weiter.

An der Generalversammlung vom Freitag seien alle Beschlusspunkte der Tagesordnung genehmigt worden und auf Empfehlung des Verwaltungsrats Anna Zanardi Cappon und Anna Gatti zu nicht-exekutiven Mitgliedern des Verwaltungsrats gewählt worden. Zugestimmt wurde auch dem vor wenigen Tagen angekündigten Aktienrückkaufprogramm über maximal 18 Mio EUR, das am 3. Mai startet.

AKTIE IM SINKFLUG - ANLEGER ENTTÄUSCHT

Die Aktie reagierte indes am ersten Handelstag nach der Guidance nicht erfreut auf die Nachrichten. Am Dienstagnachmittag sacken die Titel um -8,4% auf 13,10 CHF ab. Händlern zufolge hatten Marktteilnehmer sich eindeutig mehr vom Ausblick des Unternehmens erhofft. "Am Markt wurde bislang teilweise mit einem EBITDA-Wachstum um satte 32% gerechnet - da ist eine stabile Entwicklung natürlich enttäuschend", kommentierte ein Händler.

Analysten sind nicht ganz so euphorisch gewesen. So rechnet beispielsweise die UBS in ihrer jüngsten Studie mit einer EBITDA-Steigerung auf 33 Mio CHF im laufenden Jahr. 2016 hatte Lastminute.com einen bereinigten EBITDA von 28,6 Mio erzielt - damit traut die UBS dem Unternehmen immerhin +15% zu. Etwas vorsichtiger zeigt sich bislang die CS, die lediglich 28,8 Mio erwartet. KeplerCheuvreux rechnete zuletzt mit 29,8 Mio.

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