KÖLN (dpa-AFX) - Der Spezialchemiekonzern Lanxess startet nach dem Kursrutsch der vergangenen Monate einen Aktienrückkauf. Von diesem Montag an sollen eigene Papiere im Gesamtwert von bis zu 200 Millionen Euro an der Börse erworben werden, wie der MDax-Konzern am Donnerstag in Köln mitteilte. Auf Basis des Kursniveaus vom 9. Januar entspräche das rund 4,9 Prozent des Grundkapitals beziehungsweise rund 4,5 Millionen Papieren.

Weitere 200 Millionen Euro steckten die Kölner in die Aufstockung ihres deutschen Pensionsvermögens. Die Pensionsrückstellungen sinken daher entsprechend. Angesichts steigender Zinsen am Geldmarkt dürfte die Risikoreduzierung mit Blick auf die Pensionen bei den Anlegern positiv ankommen, sagte Analystin Georgina Iwamoto von der Investmentbank Goldman Sachs.

Das Geld für die Aufstockung des Pensionsvermögens und den Aktienrückkauf kommt aus dem Verkauf des verbliebenen 50-Prozent-Anteils am Kunstkautschukunternehmen Arlanxeo an den saudischen Energiekonzern Saudi Aramco, der Lanxess rund 1,4 Milliarden Euro einbrachte.

Die Lanxess-Aktien legten bis zum Nachmittag um mehr als 3 Prozent zu und knüpften damit an ihre jüngste Erholung an. Der Aktienkurs allerdings war in den vergangenen Monaten im Sog einer insgesamt schwachen Chemiebranche stark gesunken. Allein im Schlussquartal ging es um 36 Prozent abwärts. Neben Konjunktursorgen auch wegen des Handelsstreits zwischen China und den USA hatte auch ein niedriger Rhein-Pegel viele Konzerne belastet. Da viele Schiffe wegen des Niedrigwassers nicht fahren konnten, waren die Unternehmen teilweise von der Lieferkette abgeschnitten oder mussten für mehr Geld auf andere Transportmöglichkeiten zurückgreifen./mis/elm/he