Für 2018 rechnet Vorstandschef Matthias Zachert unverändert mit einem Anstieg des bereinigten Betriebsgewinns (Ebitda) am oberen Rand der Bandbreite von fünf bis zehn Prozent. Im Vorjahr stand ein Ergebnis von rund 925 Millionen Euro zu Buche. "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und Lanxess in den vergangenen Jahren richtig aufgestellt", sagte Zachert am Montag. "Daher halten wir auch beim jetzt aufkommenden Gegenwind durch die Konjunktur und die geopolitischen Unwägbarkeiten Kurs." Für Unsicherheit sorge allerdings die schwächelnde Autobranche, zudem laufe die Bauindustrie in den Schwellenländern schlechter.

Im dritten Quartal erhöhte sich der bereinigte Betriebsgewinn von Lanxess um 1,5 Prozent auf 277 Millionen Euro. Dabei profitierte das Kölner Unternehmen von Einsparungen aus der Übernahme des US-Rivalen Chemtura und dem Beitrag des US-Geschäfts mit Phosphorchemikalien, das Lanxess von der belgischen Solvay erworben hatte. Gestiegene Rohstoffkosten konnte der Konzern mit höheren Verkaufspreisen abfedern. Der Umsatz kletterte vor allem deshalb um mehr als vier Prozent auf rund 1,79 Milliarden Euro. Während es für Lanxess im Geschäft mit Zusatzstoffen, auch dank der Zukäufe, rund lief, schwächelte vor allem der Spezialchemikalien-Bereich. Dort belasteten ein maues Geschäft mit Lederchemikalien und Pigmenten das Ergebnis. Bei den Lederchemikalien will Zachert unter anderem mit Kapazitätsanpassungen gegensteuern.

Eine "zusätzliche Geldquelle" erhofft sich der Lanxess-Chef dagegen von einer Kooperation mit der kanadischen Standard Lithium. Die beiden Firmen prüfen derzeit die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens zur Gewinnung von batteriefähigem Lithium am Lanxess-Standort El Dorado im US-Bundesstaat Arkansas. Dort betreibt das Unternehmen drei Anlagen zur Herstellung von Bromprodukten. Das Brom wird aus der am Standort geförderten Sole gewonnen, die auch Lithium enthält.

Standard Lithium hat den Angaben zufolge ein neuartiges Verfahren zur Gewinnung von Lithium direkt aus Sole entwickelt und soll auf dem Werksgelände eine Pilotanlage errichten und betreiben. Derzeit wird noch die technische und wirtschaftliche Machbarkeit des Projekts geprüft, Zachert geht aber davon aus, dass ab 2020/21 Lithium an dem Standort gewonnen werden könnte.