FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Spezialchemiekonzern Lanxess dürfte 2018 laut dem Investmenthaus Mainfirst einen holprigen Weg vor sich haben. Analyst Andreas Heine rechnet vorerst mit wenig Schwung beim Gewinn und sieht auch seitens der Entwicklungen bei Übernahmen und Verkäufen keine Kurstreiber. Er stufte die Aktien in einer am Dienstag vorliegenden Studie von "Neutral" auf "Underperform" ab und senkte das Kursziel von 73 auf 65 Euro. Im Vergleich zum aktuellen Kurs von etwa 61,40 Euro sieht er damit aber immer noch etwas Luft nach oben.

Der Ausblick des MDax-Konzerns für 2018 sei eher bescheiden. Er verdeutliche Schwierigkeiten, das operative Ergebnis (Ebitda) aus eigener Kraft zu steigern. Hinzu kämen 2019 weitere Risiken durch einen starken Eurokurs.

Zudem sei die Übernahme des Spezialchemiegeschäfts des niederländischen Konzerns Akzo Nobel kein Thema mehr, nachdem dieses an die Finanzinvestoren Carlyle und GIC verkauft worden war. Nicht gänzlich auszuschließen sei, dass dies aber durchaus mittelfristig wieder auf der Agenda stehen könnte. Zunächst berücksichtigt der Analyst es aber nicht mehr bei der Bewertung von Lanxess.

Die Kölner waren dem Vernehmen nach an der Sparte interessiert, laut einem Medienbericht jedoch bereits Mitte Mitte März aus dem Bieterrennen ausgeschieden. Lanxess-Chef Matthias Zachert hatte im Rahmen der Vorlage der Geschäftszahlen für 2017 von teils hohen Preise für Übernahmen in der Branche gesprochen.

Einen möglichen Verkauf des industriellen Wasserfiltergeschäfts durch Lanxess bewertet Heine positiv. Ein solcher Schritt würde den Wert je Aktie um 3 Euro steigen lassen. Das reiche aber nicht für eine positivere Bewertung aus. Der Wert des Geschäftsbereichs könnte sich bei einer Veräußerung auf etwa 900 Millionen US-Dollar (730 Millionen Euro) belaufen, hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg Ende Februar unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtet. Die Erwägungen seien aber noch in einer frühen Phase, hatte es geheißen.

Entsprechend der Einstufung "Underperform" erwarten die Analysten von Mainfirst, dass sich der Aktienkurs in den nächsten zwölf Monaten um mindestens 5 Prozent schlechter als der Stoxx-Europe-600-Index entwickeln wird./mis/nas/das

Analysierendes Institut Mainfirst.