Zug (awp) - Der Zementhersteller LafargeHolcim wird eine wichtige Rolle beim Bau von Ägyptens neuer Hauptstadt spielen. Der Gesamtauftragswert für den Konzern betrage dabei rund 50 Millionen Franken, hiess es in einer Medienmitteilung vom Mittwoch.

Bereits seit Beginn der Bauarbeiten habe LafargeHolcim zu einer Reihe von wichtigen Projekten beigetragen, hiess es weiter. Zu den Gebäuden, an deren Bau das Unternehmen beteiligt ist, gehöre auch der sogenannte "Iconic Tower", der nach der Fertigstellung Ende 2020 mit 385 Metern das höchste Gebäude Afrikas sein werde. Zudem liefert das Unternehmen Leichtbeton für das Gebäude des ägyptischen Kabinetts, welches Teil des neuen Regierungsviertels sein wird.

LafargeHolcim sei zudem an einer Reihe weiterer wichtiger Bauprojekte in Ägypten beteiligt. Dazu gehören zwei neue Metrolinien in Kairo, neue Tunnel unter dem Suez-Kanal und mehrere Hafenerweiterungen.

Die ägyptische Regierung unter Präsident Abdel Fatah El-Sisi baut die neue Hauptstadt rund 50 Kilometer östlich von der Metropole Kairo entfernt. Die Gesamtinvestitionen werden auf rund 45 Milliarden Dollar geschätzt.

Von Menschenrechtsgruppen und Oppositionellen wird das Projekt kritisiert. Dort entstehe ein vom Grossteil der Bevölkerung abgetrennter Lebensraum für die ägyptische Oberschicht und eine geschlossene, exklusive Gesellschaft aus Politikern, Militärs, Diplomaten und Unternehmern. Die "New Capital" liege fernab von der durch Überbevölkerung und der damit verbundenen Verkehrs- und Infrastrukturproblemen geplagten grössten Stadt Afrikas.

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