Der Umsatz und der bereinigte operative Gewinn wuchsen daher weniger schnell als noch zu Jahresbeginn, wie der Weltmarktführer am Mittwoch mitteilte. Für die kommenden Monate gibt sich der Konzern dennoch zuversichtlich: Denn negative Auswirkungen des Handelsstreits spürt LafargeHolcim bislang nicht und der Bauboom in Europa und Nordamerika ist ungebrochen. "Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis und sehr zuversichtlich für die Prognose für das Gesamtjahr", sagte Firmenchef Jan Jenisch. An der Börse kam das gut an: Die LafargeHolcim-Aktie legte gut ein Prozent zu. Die Analysten der Schweizer Privatbank Vontobel bekräftigten ihre Kaufempfehlung. "Nach unserer Einschätzung ist das langsamere Wachstum im zweiten Quartal nicht zyklisch, sondern hauptsächlich wetterbedingt."

In Nordamerika hatten heftige Regenfälle zu einem Hochwasser am Mississippi geführt und die Schifffahrt erschwert. Das bekam auch der Schweizer Konzern zu spüren, der den Strom als Transportstrecke nutzt. "Wir konnten im ersten Halbjahr nicht genug Zement ausliefern", sagte Jenisch. Für die zweite Jahreshälfte erwartet er nun eine starke Nachfrage. Auch in Europa laufe das Geschäft gut - mit Ausnahme Großbritanniens, wo das Gezerre um den geplanten Brexit bei einigen Kunden für Zurückhaltung sorgt.

Der Umsatz legte im zweiten Quartal auf vergleichbarer Basis um ein Prozent auf 7,1 Milliarden Franken zu. Der bereinigte operative Gewinn stieg dank Kostensenkungen und Preiserhöhungen überproportional um sieben Prozent auf 1,9 Milliarden Franken. Für das Gesamtjahr erwartet die Firma unverändert ein Umsatzplus zwischen drei und fünf Prozent und eine Steigerung des operativen Ergebnis um mindestens fünf Prozent.

Vom Handelskrieg der USA mit einigen anderen Ländern sieht sich der Konzern nicht betroffen. "Wir haben Glück, dass unser Geschäft nicht vom Handel abhängt", sagte Jenisch. "Wir produzieren lokal, wir haben mehr als 2300 Produktionsstätten und grenzüberschreitende Importe und Exporte spielen bei uns keine Rolle." Im Gegenteil - sollte es zur Abschottung einzelner Staaten kommen, dürften jene Firmen mit Produktionskapazitäten vor Ort profitieren.