Zürich (awp) - Der Zementhersteller LafargeHolcim gibt am Mittwoch, 31. Juli das Geschäftsergebnis zum ersten Semester 2019 bekannt. Insgesamt zehn Analysten haben zum AWP-Konsens beigetragen.

Q2 2019E
(in Mio Fr.)                AWP-Konsens     Q2 2018A   

Umsatz                        7'311          7'442
- org. Wachstum (in %)          4,0            6,2
Wiederkehrender EBITDA*       1'825          1'784


* ohne Abschreibungen, Wertminderungen und Einmalkosten

FOKUS: Die Analysten rechnen beim Baustoffkonzern LafargeHolcim nach den starken ersten drei Monaten des Jahres mit einer Wachstumsverlangsamung im zweiten Quartal. Während der Umsatz nominal wegen der Devestitionen in Asien tiefer ausgefallen sein dürfte, wird beim Wachstum auf vergleichbarer Basis - also bereinigt im Verkäufe, Akquisitionen und Währungen - erneut ein solides Plus erwartet.

Die Bauaktivitäten in Europa dürften sich normalisiert haben und in den USA wird mit wetterbedingten Beeinträchtigungen gerechnet. Asien, und hier insbesondere China und Indien, werden positiv gesehen, während sich das Geschäft in Afrika/Naher Osten stabilisiert haben dürfte. Steigende Preise, Kosteneinsparungen und Produktivitätsverbesserungen dürften die Marge gestützt haben. Die Experten gehen davon aus, dass der Konzern seine Jahresziele bekräftigen wird.

ZIELE: Zuletzt hatte LafargeHolcim im Mai seine Guidance bestätigt. Für das Gesamtjahr wurde mit einer positiven Marktentwicklung und einem Wachstum beim Nettoverkaufsertrag von 3 bis 5 Prozent gerechnet. Der wiederkehrende betriebliche EBITDA auf vergleichbarer Basis soll ein Wachstum von mindestens 5 Prozent aufweisen. Zudem soll die Verschuldungsquote im Verhältnis zum EBITDA bis Jahresende auf den Faktor 2 oder darunter sinken.

PRO MEMORIA: Der Konzern hat sich in den vergangenen Jahren neu geordnet und seinen Fokus verschoben. Insbesondere der Verkauf der Aktivitäten auf den Philippinen, in Indonesien und Malaysia/Singapur war ein wichtiger Schritt bei der Strategieumsetzung. Gleichzeitig wurden eine Reihe von kleineren Ergänzungskäufen getätigt, die ausserhalb des Bereichs Zement lagen. CEO Jan Jenisch will so die Divisionen Transportbeton und Zuschlagstoffe sowie den neu geschaffenen Bereich "Lösungen & Produkte" stärken.

Als jüngste Akquisition wurde im Juli in Rumänien Somaco übernommen. Der Hersteller von Betonfertigteilen beschäftige 750 Mitarbeiter und erzielte zuletzt einen Nettoverkaufsertrag von 56 Millionen Euro. Das Unternehmen betreibt in Rumänien fünf Betonfertigteilwerke sowie ein Werk für Porenbetonsteine. Das war bereits die sechste Ergänzungsakquisition des Zementkonzerns im laufenden Jahr.

Im Juni hat der Konzern eine bestehende Anleihe teilweise zurückgekauft. Von den ausstehenden 600 Millionen Dollar der 7,125%/2036-Anleihe wurden 76,9 Millionen von den Gläubigern zum Rückkauf angedient. Als Rückkaufpreis wurden 1'255 Dollar bei einem Nennwert von 1'000 Dollar geboten.

Bei der Ausschüttung der Dividende hatte der Konzern die Aktionären zwischen einer Auszahlung in bar oder in Aktien wählen lassen. 73 Prozent des Kapitals griff zur Aktienvariante, die zum Stichtag einen Vorteil von 8 Prozent bot.

Zu reden gaben in den vergangenen Monaten einige Transaktionen von Grossaktionären. Nachdem bereits zuvor Nassef Sawiris seinen Anteil reduziert hatte, folgte dann im Juni Thomas Schmidheiny mit einer Reduktion auf rund 7 von zuvor 11 Prozent. Auch Harris Associates, die über zwei Firmen aktuell je rund 3 Prozent der LafargeHolcim-Anteile hält, hat Umschichtungen vorgenommen.

AKTIENKURS: Die Aktien von LafargeHolcim konnten sich nach der klaren Schwäche 2018 im laufenden Jahr deutlich erholen. Von unter 40 Franken Ende Dezember ging es im Hoch bis auf 54 Franken im Mai hinauf. Aktuell notieren die Titel um die Marke von 50 Franken wieder etwas tiefer.

Website: www.lafargeholcim.com

hr/yr