DÜSSELDORF (awp international) - Der Kosmetikriese L'Oreal hat seine Position in Deutschland im vergangenen Jahr ausgebaut. Der französische Konzern steigerte seinen Marktanteil 2018 von 17 auf 17,4 Prozent. Mit einem Umsatz von rund 1,3 Milliarden Euro sei das Unternehmen weiterhin klarer Marktführer auf dem deutschen Schönheitsmarkt, sagte Deutschland-Chef Fabrice Megarbane am Mittwoch in Düsseldorf.
Bei seinem Wachstum profitierte L'Oreal auch davon, dass die Bundesbürger generell mehr für ihre Schönheit ausgaben. Nach einer Marktstudie des Konzerns stiegen die Ausgaben der Bundesbürger für Schönheitsprodukte im vergangenen Jahr um 2,8 Prozent auf knapp 12,8 Milliarden Euro.
Gut lief vor allem das Geschäft mit Luxusmarken wie Lancôme, Giorgio Armani oder Yves Saint Laurent Beautè, aber auch im Konsumgüterbereich konnte der Schönheitskonzern mit Marken wie L'Oréal Paris, Maybelline New York und Garnier deutlich zulegen. Weitere Wachstumsimpulse erwartet der Konzern in Zukunft durch die im vergangenen Jahr erfolgte Übernahme des deutschen Naturkosmetik-Pioniers Logocos mit den Marken Logona und Sante.
Auch Wettbewerber setzen zunehmend auf den Trend zu mehr Natürlichkeit und Nachhaltigkeit. So erhofft sich der Rivale Henkel , der im Markenartikelgeschäft mit Kosmetik zuletzt weltweit mit rückläufigen Umsätzen zu kämpfen hatte, neuen Schwung unter anderem durch den Relaunch der Shampoo-Marke Schauma, die künftig vegan herstellt wird.
Deutschland ist für L'Oréal weltweit der viertgrösste Markt. Wichtiger sind nur noch die USA, China und der Heimatmarkt Frankreich. Der Konzern sieht in der Bundesrepublik noch erhebliches Wachstumspotenzial. L'Oréal wolle "Vorreiter im Bereich Beauty Tech" sein, betonte Megarbane. Dafür habe man sogar erstmals ein Technikunternehmen übernommen: Modiface. Dessen Technik erlaube es den Konsumenten, Kosmetikprodukte zunächst virtuell auszuprobieren./rea/DP/mis
L'Oréal ist der weltweit führende Kosmetikkonzern. Die Gruppe bietet Hautpflegeprodukte (39,9% des Umsatzes), Make-up-Produkte (19,7%), Haarpflegeprodukte (15,4%), Düfte (12,6%), Haarfärbeprodukte (8,3%) und Sonstiges (4,1%) an. Der Nettoumsatz verteilt sich wie folgt auf die einzelnen Produktfamilien: - Konsumkosmetik (36,9%): Marken L'Oréal Paris, Garnier, Maybelline New York, NYX Professional Makeup, Essie Niely, Dark and Lovely, Mixa, MG und Carol's Daughter; - Luxuskosmetik (36,2%): Lancôme, Kiehl's, Giorgio Armani Beauty, Yves Saint Laurent Beauté, Biotherm, Helena Rubinstein, Shu Uemura, IT Cosmetics, Urban Decay, Ralph Lauren, Mugler, Viktor&Rolf, Valentino, Azzaro, Prada, Takami, A?sop, usw.; - aktive Kosmetik (15,6%): La Roche-Posay, Vichy, CeraVe, SkinCeuticals, Skinbetter Science, usw.; - professionelle Produkte (11,3%): Marken L'Oréal Professionnel, Kérastase, Redken, Matrix und PureOlogy. Die Produkte werden über den Massenvertrieb und den Versandhandel, den selektiven Vertrieb, Friseursalons und Apotheken vermarktet. Ende 2023 verfügt L'Oréal über 37 Produktionsstandorte weltweit. Der Nettoumsatz verteilt sich geographisch wie folgt: Europa (31,6%), Nordamerika (27%), Nordasien (25,9%), Asien/Pazifik/Mittlerer Osten/Afrika (8,4%) und Lateinamerika (7,1%).