Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

KÜHNE+NAGEL: Der Logistiker Kühne+Nagel (K+N) will weiter wachsen und dies explizit auch über Zukäufe. "Wir beobachten das Marktgeschehen immer interessiert und verfolgen einen aktiven M&A-Prozess", sagte CEO Detlef Trefzger im Interview mit der "Finanz und Wirtschaft". "Wir schauen uns regelmässig bestimmte Firmen an, ohne hier jetzt Namen zu nennen." Darüber hinaus sei man bereit, auch bei grösseren Akquisitionen aktiv zu werden, wenn sich bestimmte Konstellationen ergäben. Dazu müsse aber die Bereitschaft auf beiden Seiten vorhanden sein. Auf die Frage, ob sein Unternehmen auch am Schweizer Konkurrenten Panalpina interessiert wäre, wenn er zu haben wäre, meinte der Konzernchef: "Wir sind immer gesprächsbereit." Aber man könne den Prozess natürlich nur betreiben, wenn auf der anderen Seite Willigkeit bestehe, ein Gespräch zu führen und den Prozess mitzugestalten. "Wir werden keine feindlichen Übernahmen beginnen." (FuW, S. 5/6; siehe separate Meldung)

SWISSCOM: Die Swisscom geht von einem anhaltend hohen Wettbewerbsdruck aus: "Der Preisdruck wird sich fortsetzen", sagte Finanzchef Mario Rossi im Interview mit der "Finanz und Wirtschaft". Der strukturell bedingte Rückgang in der Festnetztelefonie dürfte in den kommenden Jahren allerdings eher geringer ausfallen. "Das Sparprogramm und gezielte Investitionsvorhaben werden die strukturelle Umsatzreduktion auffangen", gibt sich Rossi überzeugt. Höhere Ausschüttungen an die Aktionäre sieht der Finanzchef aber nicht. "Angesichts der Investitionen ins Glasfasernetz sehen wir in den kommenden drei Jahren kein Aufwärtspotenzial für die Dividende", sagte er. Grundsätzlich gut entwickle sich die italienische Tochter Fastweb. Rossi sieht dann auch "keinen Grund, das Unternehmen zu verkaufen". Man habe eine Stand-Alone-Strategie für Fastweb und habe in den vergangenen drei Jahren bewiesen, dass sie funktioniere. "Fastweb gibt den Swisscom-Titeln Wachstum hinzu, auch wenn Italien ein anspruchsvoller Markt ist." (FuW, S. 13; siehe separate Meldung)

UBS: Die UBS ist in der Schweiz bei der Vergabe von Krediten für Renditeliegenschaften vorsichtig geworden. "Wir haben in den vergangenen Jahren rund 25 Prozent unseres Kreditvolumens für Renditeliegenschaften, also vor allem für Mehrfamilienhäuser, reduziert", sagte UBS-Schweiz-Chef Axel Lehmann im Gespräch mit der "SonntagsZeitung" (SoZ). Dies sei der Bank nicht leicht gefallen. "Aber wir konnten bestimmte Hypotheken nicht verlängern, weil wir Überhitzungstendenzen gesehen haben", begründete Lehmann das Vorgehen. Grössere Sparmassnahmen stehen bei der UBS in der Schweiz gemäss Lehmann nicht an. "Wir haben uns früh neu aufgestellt, daher stehen massive Kostenprogramme bei uns nicht im Vordergrund". (SoZ, S. 41; siehe auch separate Meldung)

RAIFFEISEN: Der vor gut zwei Wochen zum neuen Raiffeisen-Verwaltungsratspräsident gewählte Guy Lachappelle will einen klaren Schnitt zur Ära des ehemals starken Mann Pierin Vincenz vollziehen. Dabei gebe es keine "heiligen Kühe", sagte er im Interview mit der "NZZ am Sonntag" (NZZaS). Auch Klagen schliesst Lachappelle nicht aus: "Wenn wir auf rechtlichem Weg investierte Gelder zurückholen oder Schadenersatz geltend machen können, werden wir dies tun". Allerdings dürfe eine solche Klage nicht aus emotionalen Gründen eingereicht werden, sondern nur wenn die Bank von der Rechtmässigkeit überzeugt sei und der Schritt im Interesse von Raiffeisen liege, schränkte der neue Präsident ein. Zu den Aufräumarbeiten gehören auch die Bereinigung der verschiedenen Zukäufe aus der Vergangenheit. So möchte Raiffeisen den Kaufvertrag für die Gesellschaft Investnet für ungültig erklären. "Wir sind der Meinung, dass beim Kauf durch einen Aktientausch ein Willensmangel bestand", begründet Lachappelle. Im Wissen um alle heute bekannten Tatsachen hätte Raiffeisen Investnet damals nicht übernommen, machte er klar. Bei Leonteq möchte Lachappelle langfristig bis zu 10 Prozent der Anteile an einen strategischen Investor abgeben. (NZZaS, S. 27/29; siehe separate Meldung)

WEF: In den vier Tagen des Davoser Weltwirtschaftsforums flimmern üblicherweise die Gesichter von Staats-, Regierungs- und Konzernchefs über die Schweizer TV-Bildschirme. Jetzt macht das Schweizer Fernsehen aber Schluss mit der Live-Berichterstattung aus Davos, schreibt die "NZZ am Sonntag" in einem Artikel. Am kommenden WEF vom 22. - 25. Januar 2019 werden die Live-Sendungen praktisch gänzlich eingestellt, wie Stefan Wyss, Mediensprecher des Schweizer Radio- und Fernsehens (SRF), bestätigt. Hintergrund des Verzichts ist das Sparprogramm über 100 Millionen Franken., das sich die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) auferlegt hat. Die Konkurrenz freut sich, insbesondere der Anfang Jahr gestartete englischsprachige Wirtschaftssender CNN Money Switzerland. "Dass sich das SRF aus Davos zurückzieht, erachten wir als Chance für uns. Der Anlass strahlt global aus und ist für uns eine Top-Plattform", sagt Christophe Rasch, Gründer und Chef von CNNMS. "Wir übertragen während vier Tagen live aus Davos und investieren dafür zwischen 100'000 und 150'000 Franken." (NZZaS, S. 35)

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