Zürich (awp) - Klaus-Michael Kühne, Mehrheitsaktionär des Logistikriesen Kühne + Nagel, zeigt Interesse, sich an der ehemaligen Swissair-Tochterfirma Swissport zu beteiligen. Im Interview mit der "Sonntagszeitung" sagt er: "Für meine persönliche Holding wäre das interessant, selbst wenn man nur eine Beteiligung erwirbt. Swissport ist ja ein grosses Unternehmen."

Eine Beteiligung von Kühne + Nagel an Swissport schliesst er jedoch aus. "Das Geschäft von Swissport hat mit dem Geschäft von Kühne + Nagel nicht viel zu tun." Swissport gehört wie die beiden anderen ehemaligen Swissair-Töchter Gategroup und SR Technics der chinesischen HNA Group. Diese ist überschuldet und will die drei Gesellschaften wieder verkaufen.

Kühne kritisiert HNA im Interview scharf: "Schauen Sie sich Swissport an, die Chinesen haben da ziemlich viel Geld rausgezogen. Das lässt den Schluss zu, dass einige der chinesischen Eigentümer egoistische Motive verfolgen und ihnen das Schicksal des Unternehmens relativ egal ist. Dabei ist die Flughafen-Abwicklung von Swissport an sich ein gutes Geschäft."

Kühnes private Holding besitzt bisher die Mehrheitsbeteiligung an Kühne + Nagel, eine Beteiligung an der Reederei Hapag Lloyd und zwei Hotels. Auf die Frage, ob da noch etwas dazu kommen könne, sagt Kühne: "Wenn es die eine oder andere grössere Zukaufmöglichkeit im Umfeld der Logistikbranche gäbe, dann würde ich das nicht ausschliessen."

ra/