Schindellegi (awp) - Kühne+Nagel hat im vergangenen Jahr einigen Gegenwind gespürt. Der Logistikdienstleister hat zwar erneut einen höheren Rohertrag und Reingewinn erzielt, die Erwartungen aber teilweise verfehlt. Die Aktionäre sollen ausserdem eine tiefere Dividende erhalten.

Konkret stieg der Nettoumsatz um 1,5 Prozent auf 21,1 Milliarden Franken. Mehr Aussagekraft hat der um die volatilen Frachttarife bereinigte Rohertrag. Dieser legte um 3,5 Prozent auf 8,0 Milliarden Franken zu, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Für den Zeitraum von Januar bis September wurde noch ein Plus von 4,4 Prozent beim Rohertrag ausgewiesen.

Der operative Gewinn (EBIT) erhöhte sich derweil um deutlichere 7,5 Prozent auf 1'061 Millionen Franken.

"Von Veränderungen geprägter Markt"

Aktuell sieht das Unternehmen einen negativen Einfluss des Coronavirus. 2019 war man hingegen "in einem von Veränderungen geprägten Markt erfolgreich", wurde Detlef Trefzger, CEO von Kühne+Nagel, in der Meldung zitiert.

Die sogenannte Konversionsmarge, die das Verhältnis von EBIT zu Rohertrag beschreibt und eine wichtige Kennzahl in der Branche ist, kam auf Gruppenebene bei knapp 13,3 Prozent zu liegen.

Gemäss den aktuellen Mittelfristzielen möchte Kühne+Nagel die Marge in den nächsten Jahren bekanntlich auf über 16 Prozent steigern (2018: 12,8 Prozent; 2017: 13,3 Prozent; 2016: 14,0 Prozent) und doppelt so schnell wachsen wie der Gesamtmarkt.

Der den Aktionären anrechenbare Reingewinn stieg derweil um 3,6 Prozent auf 798 Millionen Franken.

Mit dem Zahlenkranz wurden die Prognosen der Analysten auf Umsatzebene verfehlt, beim Ergebnis hingegen erreicht. Im Durchschnitt (AWP-Konsens) hatten die Experten einen Nettoumsatz von 21,3 Milliarden Franken, einen Rohertrag von 8,04 Mrd, einen EBIT von 1,04 Milliarden sowie einen Reingewinn nach Abzug der Minderheiten von 791 Millionen veranschlagt.

Der Generalversammlung schlägt der Verwaltungsrat die Ausschüttung einer tieferen Dividende von 4,00 Franken je Aktie vor, im Vorjahr kamen 6,00 Franken zur Auszahlung. Hier hatten Analysten im Durchschnitt mit 6,13 Franken gerechnet. Die Erwartungen der Analysten wurden somit klar verfehlt.

Fokus Asien

Grund für die Senkung der Dividende ist gemäss Management ein Fokus auf künftiges Wachstum in Asien. Trotz der aktuell negativen Einflüsse des Coronaviruses auf die wirtschaftliche Entwicklung, werde Asien auch zukünftig eine führende Rolle im globalen Handel einnehmen, teilte das Unternehmen mit.

Für das Geschäftsjahr 2020 zeigt sich die Konzernleitung - "abgesehen von den noch nicht absehbaren Folgen des Coronavirus" - grundsätzlich optimistisch.

kw/hr