NEUTRAUBLING (dpa-AFX) - Der Abfüll- und Verpackungsanlagenhersteller Krones blickt vorsichtig auf das laufende Jahr. So soll der Umsatz unter anderem dank Preiserhöhungen zwar um drei Prozent zulegen, teilte das im SDax notierte Unternehmen am Donnerstag in Neutraubling mit. Da der Konzern aber nicht mit einer spürbaren Entlastung bei den Material- und Personalkosten rechnet, geht das Unternehmen von einer etwas geringeren Profitabilität aus.

Der Umsatz soll unter anderem dank Preiserhöhungen dennoch um drei Prozent zulegen. Die Marge auf Basis des Vorsteuerergebnisses werde bei rund 6 Prozent erwartet. 2018 hatte die um Sondereffekte bereinigte Marge 6,4 Prozent betragen.

Commerzbank-Experte Sebastian Growe stufte den Ausblick auf Umsatz und Ergebnis als enttäuschend ein. Beim Blick zurück auf das vergangene Jahr habe Krones dagegen beim Umsatz überzeugt, während der Vorsteuergewinn schwächer als erwartet ausgefallen sei. Der Ausblick liege unter der Markterwartung, so der Experte. Carlos Becke von der Privatbank Hauck & Aufhäuser ergänzte, der Auftragseingang im vierten Quartal sei schwach gewesen. Im Vergleich zum Vorjahresquartal war dieser um 6,7 Prozent zurückgegangen. Im Gesamtjahr waren es 4,5 Prozent mehr Aufträge als 2017 gewesen. Positiv bewerteten Analysten den freien Barmittelzufluss, der deutlich auf 120 Millionen Euro zunahm, nachdem er ein Jahr zuvor noch negativ ausgefallen war.

Der Erlös des Unternehmens, das mehrheitlich der Gründerfamilie Kronseder gehört, zog im vergangenen Jahr um 4,4 Prozent auf 3,85 Milliarden Euro an. Das Vorsteuerergebnis sank dagegen im Vergleich zum Vorjahr um rund ein Fünftel auf 204,3 Millionen Euro. Darin enthalten sind Sonderbelastungen infolge des Konzernumbaus und Zukäufen von 42 Millionen Euro - ohne diese wäre der Vorsteuergewinn nur um fünf Prozent gefallen.

An der Börse wurde der Ausblick mit Enttäuschung aufgenommen. Die Papiere des Abfüll- und Verpackungsanlagenherstellers sackten um fast 10 Prozent auf den tiefsten Stand seit Herbst 2014 ab, bevor sie sich etwas erholten und lagen zuletzt noch mit gut sechs Prozent im Minus bei 66 Euro. Eggert Kuls, Analyst von Warburg Research geht aber davon aus, dass es sich nur um eine kurzfristige Belastung der Aktie handelt./hosbr/jsl/he