Kobe Steel : Zeitung - Skandal um gefälschte Produktdaten in Japan zieht Kreise
Am 23. November 2017 um 07:07 Uhr
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Tokio (Reuters) - Der Skandal um gefälschte Produktdaten in Japan weitet sich einem Zeitungsbericht zufolge aus.
Auch eine Sparte von Mitsubishi Materials habe seit Jahren die Angaben zu ihren Produkten gefälscht, berichtete die Wirtschaftszeitung "Nikkei" am Donnerstag unter Berufung auf Insider. Betroffen seien Dichtungen, die an Hunderte Kunden ausgeliefert und unter anderem bei Flugzeugen oder Atomkraftwerkzeugen eingebaut wurden. Bislang seien keine Sicherheitsmängel aufgetaucht, hieß es weiter.
Ein Unternehmenssprecher sagte, der Industriekonzern habe selbst Ermittlungen eingeleitet. Auslöser sei der Skandal beim drittgrößten japanischen Stahlkonzern Kobe Steel gewesen, sagte er. Kobe hatte zugegeben, über Jahre falsche Angaben zu Festigkeit und Haltbarkeit von Aluminium-, Kupfer- und Stahlprodukten gemacht zu haben. Auch die Autohersteller Nissan und Subaru hatten eingeräumt, bei Sicherheitschecks für Neuwagen gegen Vorschriften des Verkehrsministeriums verstoßen zu haben.
Kobe Steel, Ltd. ist auf die Herstellung und Vermarktung von Stahl- und Metallurgieprodukten spezialisiert. Die Gruppe entwickelt auch die Produktion von Bau- und Industriemaschinen. Der Nettoumsatz verteilt sich wie folgt auf die einzelnen Aktivitäten: - Verkauf von Stahl- und Aluminiumprodukten (42,3%): Spezialstahldrähte, rostfreie Rohre, Walzstahlprodukte, Stahlbänder, Aluminiumplatten und -bleche, Produkte aus Aluminiumlegierungen, Baumaterialien usw.; - Herstellung von Baumaschinen (17,8%): Kräne, Hydraulikbagger, Minibagger und Radlader; - Verkauf von hochentwickelten Materialien (15.6%): Kupferfolien für Halbleiter, Kupferrohre für Klimaanlagen, Aluminiumstrangpressprofile, Aluminiumlegierungsprodukte, Eisenpulver usw.; - Herstellung von Industriemaschinen (7,8%): Kompressoren, Hochdruckmaschinen, Wärmepumpen, Ausrüstungen für Kernkraftwerke usw.; - Ingenieurdienstleistungen (6,4%); - Stromerzeugung (5,3%); - Verkauf von Schweißmaterial und -ausrüstung (3,6%); - Sonstiges (1,2%): vor allem Verkauf von elektronischen Geräten und Immobilienentwicklung.