Mitsugu Yamaguchi, bisher Leiter des Maschinengeschäfts, wird den Chefposten übernehmen und damit Hiroya Kawasaki ersetzen, der am Dienstag wegen der Tricksereien bei Produktdaten seinen Abgang als Vorstandschef angekündigt hatte. Untersuchungen externer Prüfer hatten ergeben, dass die Ursache für die Datenfälschungen bei Japans drittgrößtem Stahlkonzern auch in der Führungsstruktur gelegen hatten.

Kobe Steel steht für einen der größten Skandale in der japanischen Wirtschaftsgeschichte. Das Unternehmen hatte vergangenen Herbst zugegeben, über Jahre falsche Angaben zu Festigkeit und Haltbarkeit von Aluminium-, Kupfer- und Stahlprodukten gemacht zu haben. Diese werden weltweit in Autos, Zügen, Flugzeugen und anderen Erzeugnissen eingesetzt. Konkrete Sicherheitsprobleme sind bislang nicht bekannt.