DUISBURG (dpa-AFX) - Es ist die dritte Prognosesenkung in diesem Jahr: Der Stahlhändler Klöckner & Co stellt die Investoren schon wieder auf einen schwächeren Jahresverlauf ein. Jetzt sieht der SDax Konzern seinen operativen Gewinn (Ebitda) vor Sondereffekten im Jahr 2019 nur noch bei 120 bis 130 Millionen Euro. Als Grund nennt Klöckner den schwachen Stahlmarkt. Der Konzern gehe von einer "erneut negativen Preisentwicklung" aus.

Die Aktionäre quittierten dies mit einem Abverkauf: Nach Handelsstart verlor die Aktie fast 13 Prozent. Nach der erneuten Gewinnwarnung des Stahlhändlers in diesem Jahr könnte der Markt die Klöckner-Aktie nun als "hoffnungslosen Fall" ansehen, fürchtete ein Händler am Morgen. Bereits im Juli und im April hatte Klöckner seine Jahresziele zusammengestrichen und die Erwartungen der Anleger enttäuscht.

Die Commerzbank senkte am Morgen ihr Kursziel für die Klöckner-Aktie von 5,20 auf 4,70 Euro. Angesichts der anhaltenden Schwäche der weltweiten Stahlmärkte und des erneuten Preisdrucks überrasche die wiederholte Gewinnwarnung des Stahlhändlers nicht, schrieb Analyst Ingo-Martin Schachel. Derzeit sei es noch zu früh, um positiver auf Stahlwerte zu blicken.

Bis zur erneuten Gewinnwarnung am Montagabend war das Klöckner-Management noch von einem operativen Gewinn von 140 bis 160 Millionen Euro ausgegangen. Zu Beginn des Geschäftsjahres lagen die Erwartungen sogar noch deutlich höher. Bei der Vorlage des Jahresberichts 2018 im März hieß es noch, der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen solle in diesem Jahr leicht steigen. Im vergangenen Jahr lag das Ebitda bei 227 Millionen Euro - fast doppelt so hoch wie der niedrigste Wert, mit dem das Unternehmen jetzt rechnet.

Der Stahlhändler kündigte am Montagabend ein schwaches Ergebnis für das dritte Quartal an und nannte für das Ebitda einen vorläufigen Wert von 26 Millionen Euro. Damit liege der Wert am unteren Ende der Spanne von 25 bis 35 Millionen Euro, hieß es. Im zweiten Quartal hatte der Konzern bereits auf die abflauende Wirtschaft und die damit sinkende Nachfrage verwiesen, insbesondere in der europäischen Automobil- und Maschinenbaubranche./knd/eas/nas