FRANKFURT (awp international) - Der Gabelstapler-Hersteller Kion hat seine Ziele 2019 dank guter Geschäfte erreicht und teilweise übertroffen. Während der Umsatz stärker anzog als gedacht, legte der operative Gewinn nicht ganz so stark zu. Für 2020 dämpfte Kion-Chef Gordon Riske am Freitag mögliche Hoffnungen, dass die Entwicklung so weitergehen könnte. So belasteten Unsicherheiten in der Weltpolitik die Nachfrage, und hohe Investitionen dürften aufs Ergebnis drücken.

Der Kurs der Kion-Aktie drehte nach einem kurzzeitigen Kurssprung am späten Vormittag in die Verlustzone. Am frühen Nachmittag lag sie zuletzt mit 0,67 Prozent im Minus bei 62,06 Euro und gehörte damit zu den schwächeren Werten im MDax . Seit einem Jahr hat die Aktie allerdings um mehr als ein Drittel zugelegt.

Kions Umsatz stieg 2019 nach vorläufigen Zahlen um fast zehn Prozent auf rund 8,8 Milliarden Euro, wie das Unternehmen in Frankfurt mitteilte. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) zog um acht Prozent auf etwa 850 Millionen Euro an. Der Auftragseingang wuchs um fünf Prozent auf rund 9,1 Milliarden Euro.

Kion hatte sich zuvor einen Umsatz von 8,15 bis 8,65 Milliarden Euro und ein bereinigtes Ebit von 805 bis 875 Millionen Euro zum Ziel gesetzt. Erlöse und Auftragseingang übertrafen nun auch die mittleren Prognosen der vom Unternehmen befragten Analysten. Der operative Gewinn fiel allerdings etwas niedriger aus als von Experten erwartet.

Im kleineren Geschäft mit automatisierten Lagersystemen erzielte das Unternehmen bei allen drei Kennzahlen prozentual zweistellige Zuwächse. Der operative Gewinn zog dort sogar um 27 Prozent an und damit fast doppelt so stark wie der Umsatz. Bei Flurförderzeugen und Lagertechnik gingen die Kennzahlen nur um einstellige Prozentsätze nach oben.

Für 2020 bereitet Vorstandschef Riske die Aktionäre auf eine verhaltenere Entwicklung vor. Wegen der Unsicherheit in der Weltpolitik und schwankenden Erwartungen mit Blick auf die Weltwirtschaft rechnet er mit einem eher stagnierenden Weltmarkt für Flurförderzeuge. Der Markt für Automatisierungslösungen dürfte nach seiner Einschätzung aber weiter wachsen.

Unterdessen bereitete Riske die Aktionäre auf hohe Investitionen vor. "Wir werden 2020 deutlich in den Ausbau der weltweiten Produktionskapazitäten investieren. Ausserdem bauen wir unser Produkt- und Lösungsangebot weiter aus." Zudem werde Kion die Software-Entwicklung für Automatisierungslösungen stärken und sein Angebot rund um Energie-Systeme erweitern. Die Investitionen dürften das Ergebnis im neuen Jahr belasten, hiess es.

Kion baut Gabelstapler und andere Flurförderzeuge, zudem Lagertechnik und Komplettlösungen für die Lieferkettenlogistik. Zu den Marken des Konzerns gehören unter anderem Linde, Still und Dematic. Kion beschäftigt weltweit mehr als 34 000 Mitarbeiter./stw/nas/eas