LONDON (dpa-AFX) - Der mitten im Umbau steckende britische Baumarktkonzern Kingfisher hat im ersten Halbjahr weniger Gewinn gemacht. Unter dem Strich verdiente der Konzern, der in Deutschland mit seinen Screwfix-Märkten vertreten ist, 295 Millionen britische Pfund (333 Mio Euro) und damit acht Prozent weniger als im Vorjahr, wie er am Mittwoch mitteilte. Neben Kosten für die Neuausrichtung zehrten auch Preisnachlässe am Gewinn. Analysten hatten allerdings mit einem noch schwächeren Abschneiden gerechnet.

Der Konzern steckt mitten in einer fünfjährigen Umbauphase. In den vergangenen zwei Jahren wurden 65 Baumärkte geschlossen. Kingfisher setzt stärker auf die kleineren Formate wie die auf Profis ausgerichteten Screwfix-Märkte. Darüber hinaus feilt der Konzern an der IT und am Sortiment, baut die Märkte um und räumt die Lager.

Die ersten Erfolge seien bereits in den Filialen zu sehen, sagte Vorstandschefin Veronique Laury am Mittwoch. Für die zweite Jahreshälfte sei sie dennoch vorsichtig, vor allem was das Geschäft in den beiden wichtigen Märkten Großbritannien und Frankreich angehe.

Die Aktie gewann am Vormittag um 7,5 Prozent auf 317,60 Pence. Die Schwierigkeiten von Kingfisher waren hinlänglich bekannt, schreibt das Analysehaus Davy in einer Studie. Nun hätten sich die Margen aber widerstandsfähiger erwiesen als gedacht. Der Konzern hatte bereits vergangenen Monat vorläufige Umsatzzahlen vorgelegt, die enttäuscht hatten. Die Aktie war damals unter Druck geraten.

Verschärft hatte die Lage der verregnet Sommer in diesem Jahr, wodurch der Verkauf von Gartenartikeln nur schwer in Gang kam. Dank Währungseffekten stiegen die Umsätze in den ersten sechs Monaten dennoch um 4,5 Prozent auf 6 Milliarden Pfund. Von den Einnahmen im Ausland blieb wegen des schwachen Pfunds im Vergleich zum Euro mehr beim Konzern hängen. Währungsbereinigt und auf gleicher Fläche gingen die Erlöse jeweils um 1,3 Prozent zurück./she/jha/