PARIS (awp international) - Gute Geschäfte mit der italienischen Modemarke Gucci haben 2019 das Wachstum des französischen Luxusgüter-Konzerns Kering angetrieben. Der Umsatz stieg um gut 16 Prozent auf knapp 15,9 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch in Paris mitteilte. Auf vergleichbarer Basis - also etwa Wechselkurseffekte herausgerechnet - betrug das Wachstum immer noch mehr als 13 Prozent. Neben Gucci als Wachstumstreiber stiegen auch die Umsätze mit den Marken Yves Saint Laurent, Bottega Veneta, Balenciaga und Alexander McQueen. Dabei liefen die Geschäfte trotz der angespannten politischen Lage in Hongkong in der zweiten Jahreshälfte rund.

Das operative Ergebnis steigerte Kering 2019 um fast ein Fünftel auf rund 4,8 Milliarden Euro. Der bereinigte Gewinn legte im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro zu. Die Dividende soll nun steigen, und zwar auf 11,50 Euro je Aktie nach 10,50 Euro im Vorjahr.

Analystin Zuzanna Pusz von der Grossbank UBS hob in einer ersten Reaktion das besser als erwartet ausgefallene Wachstum aus eigener Kraft der Marke Gucci hervor. Aber auch das operative Ergebnis auf Konzernebene sei höher gewesen als gedacht. Die Rückkehr zum Wachstum bei Gucci in den USA dürfte positiv aufgenommen werden, vor allem mit Blick auf die unsichere Lage in China.

Die Zahlen des Konzerns stimmten die Anleger denn auch positiv: Die Kering-Aktien legten bis zum Mittag um rund eineinhalb Prozent zu. Bis zum Mitte Januar markierten Rekordhoch reichte es damit aber noch nicht. So waren die Papiere in der zweiten Januarhälfte wegen der Coronavirus-Epidemie gefallen. Gerade für Luxusgüterkonzerne ist das Geschäft in Asien sowie an den grossen Flughäfen der Welt besonders wichtig.

Die Auswirkungen der Coronavirus-Krise auf die Geschäfte liessen sich laut Aussage des Unternehmens noch nicht vollständig abschätzen. Für das laufende Jahr plant Kering derweil, das Online-Geschäft und die Digitalisierung voranzutreiben./hosmel/mis/jha/