WUPPERTAL (dpa-AFX) - Der Spezialist für fairen Handel Gepa hat 2015 einen Umsatz von 69 Millionen Euro Umsatz gemacht - fast die Hälfte davon mit Kaffee. Vor allem durch den wachsenden Absatz in Supermärkten sowie im Bio- und Naturkosthandel sei der Erlös im vergangenen Jahr um drei Prozent gestiegen, berichtete der Geschäftsführer des kirchennahen Unternehmens, Matthias Kroth, am Montag in Wuppertal. Zuwächse brachten unter anderem Schokoladen-Spezialitäten wie Bio-Schokolade mit Kardamon oder süß-salzige Tafeln mit "Fleur de Sel". Bei Kaffee waren die Raritäten gefragt.

Mit einem Anteil von 35 Prozent ist der Verkauf von Tee, Schokolade, Reis, oder Zucker in Supermärkten inzwischen die größte Absatzsäule der Gepa. Damit überholte der Lebensmitteleinzelhandel den traditionellen, klassischen Vertrieb über Weltläden und kirchliche Aktionsgruppen. Der Online-Shop ist mit einem Anteil von nur einem Prozent am Umsatz noch klein, hat aber gegenüber dem Vorjahr um 29 Prozent zugelegt.

Die Gepa wurde vor 41 Jahren unter anderem von Jugendorganisationen der evangelischen und katholischen Kirchen gegründet als "Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt". Das Unternehmen hat Beziehungen in Asien, Afrika und Amerika zu mehr als 120 Genossenhaften, in denen Zehntausende Kleinbauern organisiert sind. Langfristige Verträge und soziale Standards sollen unabhängig von Börsenkursen ein verlässliches Einkommen verschaffen. Mehr als hundert Produkte vertreibt die Gepa: Wein, Honig, Reis, Tee, vegane Lebensmittel, Schmuck, Fußbälle oder Körbe.

Wachstumschancen für diesen unterstützenden Handel sieht die Gepa noch bei Handwerksprodukten. Im Herbst werde ein neues Sortiment vorgestellt, kündigte Geschäftsführer Kroth an./uho/DP/stb