KASSEL (dpa-AFX) - Wegen der anhaltenden extremen Trockenheit fährt der Dünger- und Salzkonzern K+S seine Produktion auch an seinem zweiten Standort in Hessen herunter. Aufgrund der außergewöhnlich geringen Wasserführung der Werra müsse auch am Standort Hattorf des Verbundwerks Werra die Produktion vorübergehend unterbrochen werden, teilte K+S am Dienstag mit.

Zuvor hatte das Unternehmen am 27. August bereits den Standort Wintershall heruntergefahren. Am Standort Unterbreizbach in Thüringen könne aber weiter produziert werden.

Der Produktionsstillstand wirke sich pro Tag und pro Standort auf den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) laut K+S mit bis zu 1,5 Millionen Euro aus. An der Börse geriet das MDax-Unternehmen unter Druck. Die Aktie fiel um 2,74 Prozent und war damit MDax-Schlusslicht.

An den beiden Standorten seien insgesamt 1150 Mitarbeiter betroffen. Zunächst sollen sie Urlaubstage und Überstunden abbauen. Kurzarbeit werde geprüft. Außerdem denke man über eine Beschäftigung im Schwesterwerk Neuhof-Ellers bei Fulda nach, sagte ein Sprecher.

Wegen des niedrigen Wasserstandes der Werra gibt es Engpässe bei der Entsorgung von Salzwasser, das K+S zufolge kaum in den Fluss geleitet werden kann. Die weiteren Optionen, wie die Versenkung von Salzwasser in tiefere Gesteinsschichten, der Abtransport etwa in Bergwerke oder die Zwischenlagerung in Speicherbecken, seien nur bedingt möglich. Im Kaliwerk Werra werden neben Düngemitteln auch Vorprodukte für vielfältige technische und industrielle Anwendungen sowie für die Pharma-, Lebensmittel- und Futtermittelindustrie hergestellt./elm/fba